Papst: Vatikan-Sozialdienst-Leiter soll künftig Kardinal sein

25. Juni 2018 in Weltkirche


Franziskus in "Reuters"-Interview: Leiter der Glaubenskongregation und des Almosenamtes sind die "beiden langen Arme des Papstes"


Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus will den Chef des vatikanischen Sozialdienstes künftig regelmäßig mit dem höchsten Rang der katholischen Hierarchie auszeichnen. Der Leiter des Almosenamts und der Präfekt der Glaubenskongregation seien "die beiden langen Arme des Papstes" und verdienten daher beide die Kardinalswürde, sagte Franziskus der Nachrichtenagentur Reuters (Sonntag). Am Donnerstag werden die aktuellen Amtsinhaber, Almosenmeister Konrad Krajewski und Glaubenspräfekt Luis Ladaria, zusammen mit zwölf weiteren Kandidaten zu Kardinälen erhoben.

Franziskus hob in dem bereits vor einer Woche geführten Exklusiv-Interview die Rolle der Glaubenskongregation für den Schutz des katholischen Glaubens hervor. "Der Präfekt muss ein Kardinal sein", sagte er. Der "andere lange Arm des Papstes" sei der Almosenmeister. Auch dort müsse ein Kardinal an der Spitze stehen, so Franziskus. Aus der Vergangenheit ist ein solcher Fall nicht bekannt.

Kurz nach seinem Amtsantritt 2013 hatte Franziskus den polnischen Kurienmitarbeiter und Liturgiefachmann Konrad Krajewski zum Almosenmeister ernannt und ihm besonders die materielle Unterstützung von Obdachlosen ans Herz gelegt. Seitdem entstanden Initiativen wie Duschen und ein Friseursalon am Petersplatz. Oft ist Krajewski auch persönlich um den Vatikan unterwegs, um Lunchpakete zu verteilen. Mit 54 Jahren wird er das zweitjüngste Mitglied des Kardinalskollegiums.

Der spanische Jesuit Luis Ladaria (74) trat im Juli 2017 die Nachfolge von Kardinal Gerhard Ludwig Müller an der Spitze der Glaubenskongregation an. Das Amt des Präfekten ist traditionell mit der Kardinalwürde verbunden. Die Behörde gilt als eine der wichtigsten Einrichtungen der katholischen Kirche.

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