Das Geheimnis des Lebens

24. Juni 2018 in Aktuelles


Franziskus: Staunen, Überraschung und Dankbarkeit ob der Wunder Gottes und des Lebens. Wie ist mein Glaube? Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am zwölften Sonntag im Jahreskreis, Hochfest der Geburt des heiligen Johannes des Täufers. In seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet kommentierte Papst Franziskus das Evangelium vom Festtag (Lk 1,5-17).

Die Geburt des Täufers sei das Ereignis, das das Leben seiner Eltern Elisabet und Zacharias beleuchte und Verwandte und Nachbarn in Freude und Staunen mit einbeziehe. Diese alten Eltern hätten von diesem Tag geträumt und ihn vorbereitet, aber sie hätten es sich nicht mehr erwartet: „sie fühlten sich ausgeschlossen, gedemütigt, enttäuscht“.

Angesichts der Ankündigung der Geburt eines Sohnes bleibe Zacharias ungläubig, weil die Naturgesetze dies nicht erlaubten. So habe ihn der Herr ihn für die ganze Zeit der Schwangerschaft erstummen lassen. Doch Gott hänge nicht von unserer Logik und unseren begrenzten menschlichen Fähigkeiten ab. Wir müssten lernen, angesichts des Geheimnisses Gottes zu vertrauen und zu schweigen und in seiner Demut und Stille sein Werk zu betrachten, das sich in der Geschichte offenbare und oft unsere Vorstellungskraft übersteige.

Jetzt sei ihre Freude groß. Die heutige Seite des Evangeliums kündige die Geburt an und konzentriere sich dann auf den Moment der Namensgebung des Kindes. Elisabet wähle einen Namen, der der Familientradition fremd sei. Johannes, ein unentgeltliches und jetzt unerwartetes Geschenk, werde ein Zeuge und Verkünder der Gnade Gottes für die Armen sein, die mit demütigem Glauben auf sein Heil warteten.

Das ganze Ereignis der Geburt des Johannes des Täufers sei umgeben von einem freudigen Gefühl des Staunens, der Überraschung und der Dankbarkeit. Die gläubigen Menschen erkennten, dass etwas Großes geschehen sei. Das gläubige Volk Gottes sei in der Lage, den Glauben voll Staunen zu leben.

Der Papst forderte dazu auf sich zu fragen, wie mein Glaube sei: freudig und voller Staunen oder flach, ohne das sich das Herz rühre.

"Möge die Heilige Jungfrau uns helfen", so Franziskus abschießend, "zu verstehen, dass in jeder menschlichen Person die Spur Gottes ist, Quell des Lebens. Sie, die Mutter Gottes und unsere Mutter, mache uns immer mehr bewusst, dass die Eltern bei der Zeugung eines Kindes als Mitarbeiter Gottes wirken. Eine wahrhaft erhabene Sendung, die jede Familie zu einem Heiligtum des Lebens macht und – bei jeder Geburt eines Kindes – Freude, Staunen, Dankbarkeit erweckt".




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