Kardinal Arinze: Kommunion kann man nicht teilen wie Bier oder Kuchen

29. Mai 2018 in Weltkirche


Die Eucharistie ist nicht unser Privatbesitz, über den wir frei verfügen können. Wenn Protestanten die Kommunion empfangen wollten, müssten sie daher vorher in die katholische Kirche eintreten, sagte der Kardinal.


Buckfastleigh (kath.net/jg)
Die heilige Kommunion ist ausschließlich für Katholiken im Stand der Gnade und nicht etwas, das man mit Freunden teilt, wie Bier oder Kuchen, betonte Francis Kardinal Arinze, der ehemalige Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Jeder Schritt der die Kommunion für geschiedene wiederverheiratete Katholiken oder protestantische Ehepartner von Katholiken leichter zugänglich macht, würde „ernsthafte Herausforderungen“ für die kirchliche Lehre über die Eucharistie bedeuten, warnte der Kardinal in einem Interview mit Crux, das er während eines Besuchs in der Benediktinerabtei Buckfastleigh (Großbritannien) gegeben hatte.

„Die heilige Eucharistie ist nicht unser Privatbesitz, den wir mit unseren Freunden teilen können“, sagte der Kardinal. Die heilige Messe sei kein ökumenischer Gottesdienst, sondern eine Feier der Mysterien Christi, der für uns am Kreuz gestorben sei. Er habe das Brot in seinen Leib und den Wein in sein Blut verwandelt habe und den Jüngern aufgetragen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, erinnerte Arinze.

Die Eucharistiefeier sei die Feier einer Glaubensgemeinschaft, die durch den gemeinsamen Glauben an Christus, an die Sakramente und an die Kirche verbunden seien. Die Gläubigen seien in der Messe mit ihrem Priester, ihrem Bischof und dem Papst verbunden. Wenn Protestanten die Kommunion empfangen wollten, müssten sie daher vorher in die katholische Kirche eintreten. Daran führe kein Weg vorbei, betonte Kardinal Arinze.

Am 23. Mai hatte sich Arinze in einem Interview mit dem Catholic News Service gegen eine Zulassung geschiedener und wiederverheirateter Katholiken ausgesprochen. Diese würden Ehebruch begehen. Wörtlich sagte er: „Es sind nicht wir, die diese Lehre aufstellen. Es ist Christus, der das gesagt hat.“

„Wir können nicht barmherziger als Christus sein“, betonte er. Eine Änderung sei nicht möglich, nicht einmal wenn alle Bischöfe dafür sein sollten. Das Thema sei ernst, weil der Glaube an die Eucharistie und die Unauflöslichkeit der Ehe betroffen sei, warnte Arinze.


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