Das Pfingstfeuer

19. Mai 2018 in Spirituelles


Denn sie hatten die Hilfe Seiner Gnade, waren erleuchtet von Seiner Belehrung, gestärkt von Seiner Macht - Gedanken des Hl. Bonaventura über das Pfingstfest


Rom (kath.net)
Sieben mal sieben Tage waren seit der Auferstehung vergangen, und als nun am fünfzigsten Tag „die Jünger zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, versammelt waren, da erhob sich plötzlich vom Himmel her ein Brausen, als käme ein heftiger Wind (spiritus) auf.“ Er kam herab auf eine Schar von hundertzwanzig Menschen und erschien „in feurigen Zungen“ (vgl. Apg 1,1-4); denn er sollte dem Mund das Wort, dem Verstand das Licht und dem Herzen die Glut verleihen. „Alle wurden erfüllt vom Heiligen Geist und begannen in verschiedenen Sprachen zu reden“, so wie es ihnen der Antrieb dieses Geistes eingab.

Er lehrte sie alle Wahrheit, entzündete in ihnen alle Liebe und festigte sie in aller Tugend. Sie waren gering an Zahl, und sie waren einfache, ungebildete Menschen - und doch waren sie es, die mit der Glut ihrer Worte, der Vollkommenheit ihres Vorbilds und mit Wundertaten in der ganzen Welt „die Kirche mit ihrem Blut einpflanzten“ (Röm. Brevier); denn sie hatten die Hilfe Seiner Gnade, waren erleuchtet von Seiner Belehrung, gestärkt von Seiner Macht.

Die Kirche aber, durch die Kraft des Heiligen Geistes gereinigt, erleuchtet und vollkommen gemacht, wird dadurch ihrem Bräutigam und seinen Begleitern (vgl. Joh 3,29) liebenswert; denn sie ist über die Maßen schön und staunenswert vielfältig geschmückt. Dem Satan aber und seinen Engeln ist sie schrecklich wie ein zum Kampf aufgestelltes Heer (Hld 6,3).


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