Kardinal Sandri: "Franziskus würde sofort nach Syrien reisen"

8. Mai 2018 in Weltkirche


Franziskus habe "keine Angst um sich selbst", derzeit aber keine Reise in Krisenregion aus Sorge um Sicherheit der Besucher von Gottesdiensten und Begegnungen mit dem Papst


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus würde ohne zu zögern nach Syrien reisen, wenn es dem Frieden und der Sicherheit der Menschen dort diente. Diese Überzeugung hat der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, im Interview mit dem Nachrichtenportal "Vatican News" geäußert. Franziskus habe "keine Angst um sich selbst, er hat Angst um alle jene, die sich zu seinem Besuch versammeln und sich ihm nähern würden", so der Kurienkardinal. Aus diesem Grund sei der Papst noch nicht in Syrien oder benachbarte Länder des Nahen Ostens wie etwa den Irak gereist.

Es sei undenkbar, dass der Papst bei einer Reise aus Sicherheitsgründen vom Volk abgetrennt sei, sagte Sandri weiter. Dies hätte "eine gewisse Theatralik, aber würde dem Volk keine Freude und keine Hoffnung bringen", so der Kardinal.

Das für 7. Juli geplante Friedensgebet für den Nahen Osten, zu dem Papst Franziskus katholische und orthodoxe Religionsführer aus der Krisenregion in die italienische Hafenstadt Bari eingeladen hat, finde zu einem "hochsensiblen" Moment statt, sagte Sandri im Gespräch mit "Vatican News". Länder wie der Irak und Syrien hätten schwer gelitten. Der Papst wolle mit seinen Gästen Seite an Seite "wie Brüder" beten und zugleich die Welt auf das Leid der Menschen im Nahen Osten aufmerksam machen sowie "alle zur Gerechtigkeit, zum Friede und zum Respekt der Menschenwürde" mahnen.

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