Irisches Referendum: Bischöfe rufen Wähler zum Schutz des Lebens auf

20. April 2018 in Prolife


Am 25. Mai stimmen die Wähler der Republik Irland darüber ab, ob der achte Verfassungszusatz, der das Lebensrecht der Ungeborenen schützt, abgeschafft werden soll.


Dublin (kath.net/jg)
Mehrere irische Bischöfe haben am vergangenen Wochenende dazu aufgerufen, beim Referendum am 25. Mai für eine Beibehaltung des Schutzes der Ungeborenen in der Verfassung zu stimmen. Dies berichtet die katholische Onlineplattform Crux.

Nach aktuellen Umfragen ist eine Mehrheit der irischen Wähler für eine Aufhebung des 8. Verfassungszusatzes, der den Ungeborenen derzeit das Recht auf Leben sichert. Jüngste Umfragen haben allerdings gezeigt, dass die Unterstützung für eine Beibehaltung des 8. Verfassungszusatzes wächst.

Alan McGluckian, der Bischof von Raphoe, ruft in einem Hirtenbrief die Gläubigen seiner Diözese dazu auf, dafür zu beten, dass Irland „das Leben wählen“ wird. Das Leben aller Frauen und ihrer ungeborenen Kinder solle geliebt, geschätzt, willkommen geheißen und respektiert werden. Das Wissen um die DNA, die Ultraschallbilder sollten alle dazu motivieren, sich für den Schutz der Ungeborenen einzusetzen.

Es sei eine „große Ironie“, dass Irland gerade jetzt darüber diskutiere, den Ungeborenen ihre Rechte wegzunehmen, während die Wissenschaft so deutlich zeige wie noch nie, dass das Kind im Mutterleib eine Person sei. Alle Beweise würden vorliegen, heute sei es klarer denn je, dass alles bei der Befruchtung beginne. Von diesem Punkt an „hat das Baby das volle Potential in sich, um das zu werden, was das Schicksal erlaubt. Alles was er oder sie braucht, ist Zeit und Nahrung“, schreibt Bischof McGluckian in seinem Hirtenbrief.

John Buckley, der Bischof von Cork und Ross, führt ähnliche Argumente an. Jedes menschliche Leben ist heilig und wertvoll, daher müsse jeder Mensch mit dem größten Respekt behandelt werden. Das gelte für jeden Moment des Lebens, vom Beginn bis zum natürlichen Ende. Der katholische Glaube könne dieses Wissen zwar bereichern, es gehöre jedoch zum Allgemeingut der Menschheit.

Buckley wendet sich gegen die Behauptung, die katholische Kirche würde das Leben der ungeborenen Kinder höher als jenes der Mütter schätzen. Die Kirche habe dies nie gelehrt, antwortet der Bischof. Ein Arzt solle die notwendige Behandlung bei Mutter oder durchführen, ohne der anderen Person absichtlich zu schaden. Eine Abtreibung sei jedoch eine absichtliche medizinische Intervention um das Leben eines ungeborenen Kindes zu beenden, betont er.

Denis Nulty, der Bischof von Kildare und Leighlin, schreibt in einer Stellungnahme, dass ein „Nein“ zur Abschaffung des 8. Verfassungszusatzes nicht genüge. Die echte Herausforderung bestehe darin, eine Kultur zu stärken, die das Leben schätze. Dazu gehöre der Einsatz für alle, die den Schutz der Gesellschaft brauchen, betont er.

Eine Gesellschaft, die den ungeborenen das Recht auf Leben verweigere, könne sich nicht länger gegen die Folgen einer „Abtreibungskultur“ wehren. Diese würde die Haltung gegenüber Behinderten fundamental verändern, wie sich in anderen Ländern gezeigt habe, erinnert der Bischof.



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