Papst am 15. April in Sozialbauviertel und am 1. Mai in Pilgerort

14. April 2018 in Aktuelles


Mit dem Besuch am Sonntag in dem "Betonghetto" Corviale kommt ein sozialer Brennpunkt im Südwesten der italienischen Hauptstadt in den Fokus


Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus besucht am kommenden Sonntag das römische Sozialbauviertel Corviale und am Dienstag, 1. Mai, das am südlichen Stadtrand gelegene "Santuario della Madonna del Divino Amore", wo er den Marienmonat Mai eröffnet. Mit dem Besuch in dem "Betonghetto" Corviale kommt ein sozialer Brennpunkt im Südwesten der italienischen Hauptstadt in den Fokus. Der fast ein Kilometer lange Betonkomplex mit Wohnungen für rund 8.000 Menschen gilt als Synonym für städtebauliches Elend.

Der Päpstliche Vikar für die Diözese Rom, Erzbischof Angelo De Donatis, und der Weihbischof für den westlichen Teil Roms, Paolo Selvadagi, werden den Papst am Sonntag um 16 Uhr vor der Pfarrkirche von Corviale begrüßen. Es folgt eine Begegnung mit Erstkommunionkindern, Alten, Armen und Kranken des Grätzels. Franziskus hört die Beichte von drei Gemeindemitglieder. Am Ende dieser Treffen feiert er um 18 Uhr die Messe in der Pfarrkirche San Paolo della Croce.

Der Besuch wurde nach einem Treffen des Papstes mit dem Pfarrer von Corviale, Pater Roberto Cassano, der im Dezember an einer Messe im vatikanischen Gästehaus Santa Marta teilgenommen hatte, beschlossen. Laut dem Priester habe der Papst sehr gut Bescheid über die Wohn- und Peripherie-Probleme des Viertels gewusst.

Die Anlage von Corviale besteht aus zwei 960 Meter langen Riegeln und einem dritten, rund 250 Meter langen Wohnhaus. Der Komplex war Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre nach mittlerweile als überholt geltenden Architekturidealen errichtet worden. Eine verwahrloste Bausubstanz und soziale Probleme machten Corviale zu einem Beispiel verfehlter und inhumaner Stadtplanung. In den zurückliegenden Jahren gab es Versuche einer Restrukturierung.

Der Besuch am 1. Mai in "Divino Amore" im Stadtteil Castel di Leva dürfte hingegen weniger mediales Echo haben. Der Ort mit einer barocken sowie einer modernen Kirche zählt zu den beliebtesten Wallfahrtsorten der Römer. Im Sommer gibt es jeden Samstag eine nächtliche Fußwallfahrt aus der Innenstadt zu dem gut 15 Kilometer südlich des Stadtzentrums gelegenen Pilgerzentrum.

Die Anfänge der Wallfahrtsstätte gehen zurück auf ein Marienbild mit dem Jesuskind und dem Heiligem Geist als Taube. Vor diesem Fresko im Turm einer zerfallenen Burg hatten sich Hirten schon öfter zum Rosenkranzgebet getroffen. 1740 soll ein Rom-Pilger hier durch Eingreifen der Muttergottes vor wilden Hunden gerettet worden sein; dies sahen einige als Wunder, so dass sich eine Wallfahrt zu dem Bild entwickelte.

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