„Ja zum Kopftuchverbot für Mädchen unter 14“

12. April 2018 in Kommentar


„Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinder zur Projektionsfläche ihrer Eltern werden, die Zeichen des politischen Islams in unsere Kindergärten und Schulen tragen sollen.“ Gastkommentar von MdB Sylvia Pantel


Düsseldorf (kath.net) Kopftuch, Burka und Niqab sind aus meiner Sicht keine religiösen, sondern politische Symbole. Sie sind Zeichen der Unterdrückung von Frauen und haben als solche in unserer freiheitlichen Gesellschaft keinen Platz. Ich lehne daher jede Form der Zwangsverhüllung im öffentlichen Raum ab.

Nachdem der österreichische Kanzler Sebastian Kurz ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen gefordert hat, wird nun auch in Nordrhein-Westfalen diskutiert, Mädchen unter 14 Jahren das Tragen eines Kopftuches zu untersagen. Ich unterstütze dieses Vorhaben ausdrücklich. Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinder zur Projektionsfläche ihrer Eltern werden, die Zeichen des politischen Islams in unsere Kindergärten und Schulen tragen sollen. Für mich ist dies eher ein Integrationshindernis. Kinder zu diesem Zweck zu instrumentalisieren halte ich für verwerflich. Es ist doch davon auszugehen, dass sich kein kleines Mädchen freiwillig dazu entschließt, ein Kopftuch zu tragen.

Wir können zu Recht stolz sein auf unsere Gesellschaft, in der Kinder in erster Linie Kind sein dürfen und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt und nicht eingeschränkt werden. Das Tragen eines Kopftuches ist hingegen eine Form der Abgrenzung und Diskriminierung, die zudem noch zur Stärkung der Entwicklung von Parallelgesellschaften beiträgt.

Leider kommen mittlerweile immer mehr junge Mädchen mit Kopftuch in die Schule. Es ist die Aufgabe der Politik, den Erziehern und Lehrern den Rücken zu stärken und ihnen eine rechtliche Grundlage an die Hand zu geben, diese Entwicklung zu verhindern. Der Schutz des Rechts auf freie Entfaltung der Kinder wiegt aus meiner Sicht schwerer als das Recht auf Religionsfreiheit, auf das sich Eltern häufig berufen. Zumal selbst Islamexperten wie Ahmad Mansour sagen, dass das Kopftuch ein politisches Symbol ist, das für die Geschlechtertrennung und die Tabuisierung der Sexualität steht. Es ist mitnichten ein Symbol der Religionsfreiheit. Mansour geht sogar soweit zu sagen: „Ein Kind mit Kopftuch ist Missbrauch“. Das sind deutliche Worte, die wir ernst nehmen sollten. Kinder müssen ideologiefrei aufwachsen.

Ein Blick nach Belgien zeigt doch, wohin uns falsch verstandene Toleranz führen kann. So tritt bei den dortigen Gemeinderatswahlen im Oktober die Partei „Islam“ mit der Forderung nach einem „islamischen Staat“ und einem getrennten Nahverkehr für Frauen und Männer an.

Sylvia Pantel (Düsseldorf) ist CDU-Bundestagsabgeordnete, fünffache Mutter und Katholikin. Sie gehört dem Bundesvorstand der Frauen Union an, außerdem ist sie Mitglied im „Berliner Kreis“, einem Zusammenschluss wertkonservativer Politiker aus CDU und CSU.

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