Die neue Geburt

10. April 2018 in Aktuelles


Franziskus an die Missionare der Barmherzigkeit: die persönliche Wiedergeburt und das Leben der Gemeinschaft. Sowohl die Kirche als auch die heutige Welt hat ein besonderes Bedürfnis nach Barmherzigkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net) Heilige Messe mit den Missionaren der Barmherzigkeit am Kathedra-Altar in der Petersbasilika .Zusammen mit Papst Franziskus konzelebrierten die rund 550 „Missionare der Barmherzigkeit“, die anlässlich ihres zweiten Treffens aus den fünf Kontinenten nach Rom gekommen sind. Die Audienz mit dem Papst in der Sala Regia des Apostolischen Palastes am Vormittag fand mit dieser Messe ihren Abschluss.

Das Treffen der Vertreter dieses anlässlich des Jahres der Barmherzigkeit eingerichteten neuen Dienstamtes, das vom 8. bis zum 11. April dauert, wurde vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung organisiert. In diesen Tagen werden die Missionare verschiedene Katechesen hören sowie von ihren pastoralen Aktivitäten berichten. Ihnen wird auch ein Jahrbuch überreicht werden, in dem die Kontaktadressen aller derzeitig 897 beauftragten Missionare verzeichnet sind.

In seiner Predigt ging der Papst von der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte aus: „Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen“ (Apg 4,33).

Alles nehme seinen Anfang mit der Auferstehung Jesu. Daraus leitet sich das Zeugnis der Apostel ab und so werde der Glaube und das neue Leben der Mitglieder der Gemeinschaft mit seinem aufrichtigen evangelischen Stil erzeugt.

Die Lesungen ließen diese beiden und untrennbaren Aspekte gut hervortreten: die persönliche Wiedergeburt und das Leben der Gemeinschaft. Der Papst wandte sich den Missionaren und ihrem Dienst zu, der sich in beide Richtungen bewege.

Franziskus entnahm den Lesungen zwei Hinweise.

Das Evangelium rufe in Erinnerung, dass diejenigen, die berufen seien, Zeugnis fürie Auferstehung Christi zu geben, selbst, persönlich, „von neuem geboren werden“ (Joh 3,7). Ansonsten ende man wie Nikodemus, der, obwohl der Lehrer in Israel gewesen sei, die Worte Jesu nicht verstanden habe. Nikodemus habe die Logik Gottes nicht verstanden, welche die Logik der Gnade, der Barmherzigkeit sei, nach der der Kleine groß sei, der Erste der Letzte werde. Das bedeute, den Vorrang dem Vater, Jesus und dem Heiligen Geist in unserem Leben wirklich zu überlassen. Dabei gehe es nicht darum, besonders hingerissene Priester zu sein, sondern normale, milde Priester, die der Kraft des Heiligen Geistes gehorchten.

Der zweite Hinweis betreffe den Dienst an der Gemeinschaft: Priester zu sein, „die fähig sind, in der ‚Wüste’ der Welt das Zeichen des Heils, also das Kreuz Christi als Quelle der Bekehrung und Erneuerung für die ganze Gemeinschaft und für die Welt selbst ‚zu erhöhen’“ (vgl. Joh 3,14-15: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat“).

Diese Kraft der Gemeinschaft habe sich von Anfang an in der Gemeinde von Jerusalem gezeigt. Es sie dies eine Gemeinschaft gewesen die konkrete Güter geteilt hätte. Aber dieser Lebensstil der Gemeinschaft sei auch „ansteckend“ gewesen. Die lebendige Gegenwart des auferstandenen Herrn erzeuge eine Anziehungskraft, die durch das Zeugnis der Kirche und durch die verschiedenen Formen der Verkündigung der Guten Nachricht dazu neige, alle zu erreichen, niemand ausgeschlossen.

Der Papst rief die Missionare dazu auf, sich in den Dienst dieser Dynamik zu stellen. Sowohl die Kirche als auch die heutige Welt habe ein besonderes Bedürfnis nach Barmherzigkeit, „damit die von Gott in Christus erwünschte Einheit über die negative Handlung des Teufels vorherrsche, der viele gegenwärtige Mittel ausnutze, die an sich gut seien, die aber stattdessen missbraucht würden und so trennten.

Die Einheit sei höher als der Konflikt, „aber wir wissen auch, dass dieses Prinzip ohne Barmherzigkeit nicht die Kraft hat, im konkreten Leben und in der Geschichte umgesetzt zu werden“.

Die Messfeier in voller Länge:




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