Terroropfer in Frankreich beigesetzt

30. März 2018 in Chronik


Bischof von Carcassone leitete Requiem für ermordeten Polizisten Arnaud Beltrame.


Paris (kath.net/ KAP)
In Südfrankreich sind am Donnerstag die Opfer des islamistischen Terroranschlags von Trebes und Carcassone unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt worden. In der Kathedrale von Carcassone leitete Bischof Alain Planet zu Mittag das Requiem für den ermordeten Polizisten Arnaud Beltrame. Auf Wunsch der Angehörigen waren dabei keine Medien zugelassen. Beltrame wurde im Anschluss in seinem Wohnort Ferrals beigesetzt. Am Donnerstagabend findet in der Kirche Saint Etienne von Trebes eine Gebetswache für alle vier bei dem Attentat am 23. März von einem mutmaßlichen Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" ermordeten Menschen statt.

Carcassones Bischof Planet hatte schon am vergangenen Sonntag bei einem Gottesdienst den Polizisten Beltrame, der sich in die Hände des Täters begeben hatte, um eine Frau zu befreien, gewürdigt. Sein Handeln sei die "Geste eines Christen" gewesen. Nach dem Tod Beltrames war bekannt geworden, dass dieser gläubiger Katholik war und im Sommer kirchlich heiraten wollte. Der vorgesehene Trauungspriester, ein Pater aus der Abtei Sainte-Marie de Lagrasse, spendete ihm kurz vor seinem Tod das Sakrament der Krankensalbung.

Bei der Totenmesse am Donnerstag hielt der Ordensgeistliche die Predigt. Nur Beltrames Glaube könne den "Wahnsinn seines Opfers" erklären, schrieb der Pater in einem Text auf der Website der Diözese Carcassone, in dem er schildert, wie er den Polizisten kennengelernt hat.

Staatspräsident Emmanuel Macron hatte am Mittwoch bei einer staatlichen Gedenkfeier in Paris den "gewaltigen Mut" Beltrames gewürdigt und ihn als Helden bezeichnet. "Sein Beispiel wird bleiben", sagte Macron.

Den drei zivilen Opfern der Tat - ein weiterer Mann schwebt noch in Lebensgefahr - erwiesen zahlreiche Trauernde nach französischen Medienberichten am Donnerstagfrüh in Trebes das letzte Geleit. An einem öffentlichen Trauergedenken auf einem Platz der südfranzösischen Kleinstadt mit Premierminister Edouard Philippe nahmen auch Angehörige der Ermordeten teil. Neben dem Sarg von Jean Mazieres, der in Carcassonne erschossen worden war, waren auch jene von Herve Sosna und Christian Medves aufgebahrt, die bei der anschließenden Geiselnahme in einem Supermarkt ums Leben gekommen waren. Sosna und Medves wurden am Donnerstag in Trebes beigesetzt, Mazieres in seinem Heimatort Villedubert.

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