Bundeskanzler Kurz von Papst Franziskus empfangen

5. März 2018 in Österreich


Rund halbstündiges Gespräch im Vatikan. Laut Kurz habe der Papst Verständnis für Österreich in der Flüchtlingsproblematik gezeigt


Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Bundeskanzler Sebastian Kurz ist am Montagvormittag von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Die Unterredung im Apostolischen Palast dauerte etwa 35 Minuten. Anschließend kam Kurz auch mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem päpstlichen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Gallagher zusammen.

In einer ersten Stellungnahme gegenüber Medienvertretern in Rom zeigte sich Kurz, der u.a. vom Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer in den Vatikan begleitet wurde, beeindruckt. Er habe sich mit Franziskus über die Lage in Österreich und Europa sowie über die Krisen in der Ukraine und Syrien ausgetauscht. Zudem habe ihm der Papst erläutert, um welche Veränderungen es ihm in der Kirche gehe. Schließlich sei es um gemeinsame Bemühungen Österreichs und des Heiligen Stuhls für atomare Abrüstung gegangen.

Laut österreichischen Medien soll Franziskus gegenüber Kurz Verständnis für Österreich in der Flüchtlingsthematik gezeigt haben.Der Kanzler habe berichtet, dass das Kirchenoberhaupt davon gesprochen, dass "Regierende klug agieren müssten". Kurz kommentiere das mit den Worten: "Das bestärkt mich in unserem Tun, um vor Ort zu helfen."

Papst Franziskus schenkte dem Bundeskanzler die Medaille eines Friedensengels sowie seine drei programmatischen Schreiben "Evangelii gaudium", "Laudato si" sowie "Amoris laetitia". Auch eine Ausgabe des Papstschreibens zum jüngsten kirchlichen Weltfriedenstag, der heuer die Lage von Migranten und Flüchtlingen in den Fokus rückte, wurde überreicht. Für den Mittag ist ein Pressegespräch mit Kurz angesetzt. Am frühen Nachmittag fliegt er zurück nach Wien.

Es war der erste offizielle Besuch des neuen Regierungschefs beim Papst. Im April 2015 war Kurz, damals noch als Außenminister, nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz von Franziskus begrüßt worden. Erst im November hatte auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen dem Papst einen Besuch abgestattet. Kurz' Amtsvorgänger als Regierungschef, Christian Kern, war vor einem Jahr zusammen mit den anderen 27 EU-Staats- und Regierungschefs im Vatikan empfangen worden. Anlass bot damals die Feier des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge, der Gründungsakt der europäischen Gemeinschaft.

Bundeskanzleramt Österreich - Bundeskanzler Sebastian Kurz trifft Papst Franziskus im Vatikan


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