Mutter erstattet bei Polizei Anzeige nach "Aufklärungsunterricht"

28. Februar 2018 in Österreich


Tirol: An einer Neuen Mittelschule wurde umstrittenes "Aufklärungsmaterial" aus Deutschland verwendet. Mutter protestierte, ging zur Polizei – Schulsozialarbeit verteidigt das Material – Landesschulrats-Präsidentin: "Inakzeptabel"


Innsbruck (kath.net)
In Tirol gibt es Aufregung rund um einen "Aufklärungsunterricht" an einer Neuen Mittelschule in Jenbach. Dies berichtet die "Krone". Nachdem ein Schulsozialarbeiter Unterrichtsmaterialien verteilte, bei denen Fragen wie "Muss man nackt ficken?" oder "Können Kinder schwul sein?", ging eine Mutter zur Polizei und erstattete Anzeige. "Sind solche Fragen an Zehn- bis Zwölfjährige noch normal? So kann man Kindern doch gleich einen Porno zeigen. Das ist ja pervers! Ich bin damit zur Polizei und auch die Beamten trauten ihren Augen nicht“, so die Mutter einer Elfjährigen, die kritisiert, dass hier die Eltern übergangen wurden. "Sonst müssen wir Eltern für alles unterschreiben."

Philipp Bechter, Leiter der Schulsozialarbeit Tirol, nimmt die Bedenken der Mutter ernst, verweist aber darauf, dass die Fragen aus dem Buch "Klär mich auf: 101 echte Kinderfragen rund um ein aufregendes Thema“ sind. Das Buch wird bereits für Schüler ab acht Jahren empfohlen.

Schwere Kritik an der Vorgangsweise der Schule kommt von der Amtsführende Präsidentin des Landesschulrates, Bildungslandesrätin Beate Palfrader: „Es ist inakzeptabel. Einerseits ist es nicht Aufgabe der Schulsozialarbeit, Aufklärungsunterricht zu halten, und andererseits sind die verwendeten Materialien aus Deutschland nicht für den Unterricht an österreichischen Schulen vorgesehen. Zu ähnlichen Vorfällen darf es nie mehr kommen."

Symbolbild: Schulunterricht



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