Indischer Kardinal wegen Finanzgeschäften in der Bredouille

14. Februar 2018 in Weltkirche


Syro-malabarischem Großerzbischof Alencherry wurde nach Verlusten bei Immobiliengeschäften die wirtschaftliche Kontrolle über seine Erzdiözese entzogen


Neu-Delhi (kath.net/KAP) Dem indischen Großerzbischof Kardinal George Alencherry (Archivfoto) ist die wirtschaftliche Kontrolle über seine Erzdiözese entzogen worden. Hintergrund sind verdächtige Operationen beim An- und Verkauf von Grundstücken, wie die Online-Portale "cath.ch" und "Vatican News" am Dienstag berichteten. Alencherry ist Oberhaupt der mit Rom verbundenen syro-malabarischen katholischen Kirche. Der Kardinal ist Erzbischof von Ernakulam-Angamaly im Südwesten Indiens, wo die meisten Christen des Subkontinents leben.

Alencherry wird vorgeworfen, der Erzdiözese einen Schaden von etwa 13 Millionen Dollar zugefügt zu haben. Zwei Priester, die für die Finanzen zuständig waren, wurden von ihren Aufgaben entbunden. Einer der beiden Weihbischöfe der Diözese solle bis auf weiteres die Finanzgeschäfte des Bistums übernehmen, hieß es in einem Brief, der am Sonntag unter den Gläubigen verteilt wurde. Der Kardinal wolle sich künftig um "liturgische Angelegenheiten" kümmern.

Laut den Berichten hatte Alencherry einen Kredit für einen Grundstückskauf aufgenommen, musste in der Folge aber weitere Kirchengrundstücke veräußern, um den Kredit abzahlen zu können. Eine interne Kommission wurde eingerichtet, um die Geschäfte zu überprüfen. Ohne den Kardinal direkt zu nennen, hatte sie in ihrem Bericht empfohlen, die Verantwortlichen für die Misswirtschaft nach Kirchenrecht sowie nach indischem Zivilrecht zur Rechenschaft zu ziehen. Der Bericht wurde auch nach Rom übermittelt. Es ist laut "cath.ch" der erste derartige Fall in Indien.

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