Türkische Offensive in Nordsyrien

31. Jänner 2018 in Weltkirche


Christen aus Afrin bitten verzweifelt um Hilfe


Wien-München(kath.net/KIN) Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ hat einen dringenden Hilferuf von Christen aus dem syrischen Afrin erhalten. „Wir bitten sofort um internationale Unterstützung für die Gläubigen unserer Stadt“, heißt es in dem Appell einer evangelikalen Gemeinde der „Kirche zum Guten Hirten“, der nach eigenen Angaben rund 250 Familien angehören. „Wir flehen darum, dass die Bombardierungen von türkischen Truppen sofort gestoppt werden.“

Um die Stadt und die Region im Nordwesten Syriens, die mehrheitlich von Kurden besiedelt wird, toben seit Mitte Januar schwere Kämpfe. Im Rahmen der „Operation Olivenzweig“ geht das türkische Militär gegen kurdische Einheiten vor. Gleichzeitig rücken auch islamistische Truppen in die Region vor, berichten die Christen Afrins. Die Stadt gehört zum Gouvernement Aleppo. Lokalen Kirchenvertretern zufolge leben dort insgesamt 30 000 Christen.

Auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus sei es Anfang vergangener Woche wieder zu Angriffen auf das christliche Viertel gekommen. Dies berichten lokale Projektpartner von „Kirche in Not“, darunter das maronitische Erzbistum von Damaskus. Einen Verantwortlichen für diese Angriffe nennen die Quellen nicht. Mehrere Personen – dem Erzbistum zufolge 24 – seien dabei verletzt und mindestens eine getötet worden. Darunter hätten sich auch Kinder befunden, die beim Betreten ihrer Schule von herabstürzenden Gebäudeteilen verletzt wurden. Dies ist ein schwerer Rückschlag, denn seit vergangenem Herbst hatte sich die Sicherheitslage im Süden Syriens wieder normalisiert und die Wiederaufnahme des Schulbetriebs möglich gemacht.

Seit Kriegsausbruch in Syrien hat „Kirche in Not“ über 16 Millionen Euro für die christliche Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Neben Lebensmittelhilfen, Kleidungs- und Medikamentenspenden finanziert das Hilfswerk auch Mietbeihilfen, Stipendien und Ausbildungsprogramme sowie Projekte zur Stromversorgung. Auch dem Wiederaufbau zerstörter Kirchengebäude und die Unterstützung der Seelsorge für die traumatisierte Bevölkerung gilt ein besonderes Augenmerk. Um das Überleben der christlichen Minderheit in Syrien weiterhin gewährleisten zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: Zerschossenes Kreuz in Aleppo (c) Kirche in Not


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