England: Anglikaner und Methodisten planen weitere Annäherung

28. Jänner 2018 in Weltkirche


Methodistische Geistliche sollen künftig auch anglikanische Gottesdienste leiten dürfen


London (kath.net/KAP) Die Anglikaner und die Methodisten Englands wollen bei der am 8. Februar beginnenden Generalsynode der "Church of England" eine künftig noch engere Zusammenarbeit beschließen. Das berichtet die englischsprachige katholische Wochenzeitung "The Tablet" in ihrer aktuellen Ausgabe. Methodistische Geistliche sollen künftig auch anglikanische Gottesdienste leiten dürfen, geht aus einem gemeinsam erstellten Text hervor, über den die Synode abstimmen wird. Engere ökumenische Zusammenarbeit soll es demnach zudem in den ländlichen Kirchengemeinden geben, wo es häufig eine Unterversorgung in der Seelsorge gibt.

Zuletzt hatten die beiden Kirchen im Jahr 2003 Kooperation u.a. bei der Mission und bei Entscheidungsfindungen vereinbart. Diese solle nun weiterentwickelt werden, mit der Zielvorstellung einer "organischen Einheit". Zu dieser seien allerdings noch weitere Schritte nötig, heißt es in dem aktuellen Vorschlag, der federführend von Anglikanerbischof Jonathan Baker und dem Methodisten Neil Richardson stammt. Gegenstand der Diskussion wird auch die unterschiedliche Ordination sein: Bei den Anglikanern werden Pastoren bislang von Bischöfe geweiht, bei den Methodisten werden sie vom Präsidenten der Methodisten-Konferenz eingesetzt.

Anders als die amerikanischen Methodisten ("Bischöfliche Methodistenkirche"), war die methodistische Kirche in England stets Mitglied der anglikanischen "Kirche von England", mit allerdings eigenen kirchlichen Strukturen. Die im 19. Jahrhundert zersplitterten Gruppen schlossen sich 1932 zur "Methodistische Kirche in Großbritannien" zusammen, mit einem jährlich wechselnden Präsidenten (aktuell Loraine Mellor) an der Spitze anstelle eines Bischofs. Eigenen Angaben zufolge gehören der Kirche derzeit 200.000 Mitglieder an.

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