2. Jänner 2018 in Aktuelles
Beliebter österreichischer Zeitungskolumnist Wallentin antwortet Kardinal Schönborn: Hätte sich das Christentum schon zur Zeit seiner Entstehung dem jeweiligen Zeitgeist angepasst, so hätte die Kirche wohl das erste Jahrhundert nicht überlebt.
Wien (kath.net)
Die Diskussion um die neue Einheitsübersetzung und Gender-Vorwürfe geht weiter. Vor einigen Tagen hatte in der österreichischen Kronen-Zeitung der beliebte Kolumnist Tassilo Wallentin das Thema aufgegriffen und Kritik an der neuen Einheitsübersetzung geübt. Die Kritik hat offensichtlich auch innerkirchlich so viel Echo mit sich gebracht, dass sich Kardinal Schönborn bemüßigt sah, Wallentin öffentlich zu antworten. Jetzt hat Wallentin erneut das Wort in der Krone ergriffen und dabei auf zahlreichen internationale Zeitungen verwiesen, die seine Kritik teilen. Wallentin bleibt bei seiner Kritik und schreibt an Schönborn: Wie ich völlig richtig in meiner Kolumne Offen gesagt vom 24.12.2017 geschrieben habe, findet die Schlüsselszene - der Sündenfall mit Apfel und Schlange - nunmehr ohne Mann statt. In der neuen Version ruft Gott nicht mehr nach Adam, sondern geschlechtsneutral nach dem Menschen. Wörtlich heißt es: Der Mensch und seine Frau (Eva). Ist Eva etwa kein Mensch mehr? In der neuen Version wird aus dem Junias auch plötzlich eine Junia, die - wie Kardinal Schönborn selbst schreibt - eine Apostelin ist. Und an zahlreichen Stellen ist nicht mehr von Söhnen, sondern etwa von Kindern die Rede.
Zur Behauptung des Wiener Kardinals, dass die Bibel jetzt richtiger und verständlicher übersetzt sei, meinte der Kolumnist, dass er sich dieser Einschätzung nicht anschließen wolle. Er verwies dazu auf Niklaus Herzog, dem ehemaligen Präsidenten der Zürcher Ethikkommission und Mitglied des kirchlichen Gerichtes der Schweizer Bischofskonferenz. Dieser kritisiert vor einiger Zeit die Übersetzung mit folgenden Worten: Das ist ein unheiliger Angriff auf die Heilige Schrift. Das ist Gendergaga hoch zwei! Dies gilt auch für den Versuch, im Nachhinein der Bibel noch sogenannte Apostelinnen unterzujubeln In dieser Bibel ist die Frau gar nicht mehr Mensch, das ist absurd. kath.net hat berichtet
Wallentin schreibt abschließend: Hätte sich das Christentum schon zur Zeit seiner Entstehung dem jeweiligen Zeitgeist angepasst, so hätte die Kirche wohl das erste Jahrhundert nicht überlebt.
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