Ich bin Priester und kein Höfling. Basta!

27. Dezember 2017 in Deutschland


Kardinal Müller möchte nicht zum Kontrahenten des Papstes stilisiert werden" Ich bin aus Prinzip kein Antipode zum Papst. Und schon gar nicht komme ich aus einer ideologischen Richtung, ob man sie konservativ oder progressiv, rechts oder links nennt


Hamburg (www.kath.net)
Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller möchte nach der Kritik von Papst Franziskus an der Kurie nicht zum Kontrahenten des Papstes werden. Gegenüber der aktuellen "Zeit" meinte Müller "Auf keinen Fall möchte ich in der deutschen Presse zu einem Kontrahenten des Papstes stilisiert werden!" Nach der Weihnachtsansprache des Papstes wurde gemutmaßt, dass Franziskus vor allem Müller als Vertrauten des ehemaligen Papstes Benedikt XVI. gemeint hatte. Zur ungewöhnlich deutlichen Kritik von Franziskus an Intriganten im Vatikan sagt Müller: "Auf jeden Fall sind Intrigen und Komplotte mit der Berufsehre eines Geistlichen unvereinbar."

Müller selbst musste vergangenen Sommer das Amt des Glaubenspräfekten niederlegen. Dazu meinte er gegenüber der Zeit, er sei überrascht gewesen, "da weder objektive noch subjektive Gründe genannt wurden." Er räumt ein, den Stil des Papstes kritisiert zu haben, aber: "Es ging nicht um mich. Ich hatte mich schützend vor drei der besten Mitarbeiter meiner Kongregation gestellt, die ohne Angabe von Gründen fristlos entlassen worden waren. Wenn das als ungehörig oder unklug interpretiert wird, sei's drum. Ich bin Priester und kein Höfling. Basta!"

Er sehe sich nicht als Franziskus' konservativen Gegenspieler: "Ich bin aus Prinzip kein Antipode zum Papst. Und schon gar nicht komme ich aus einer ideologischen Richtung, ob man sie konservativ oder progressiv, rechts oder links nennt. Papst Franziskus ist weder liberal noch konservativ und braucht keinen Gegenspieler, weder einen konservativen noch einen progressiven."


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