Zu den Rändern gehen – Unser Verkündigungsauftrag

13. Dezember 2017 in Spirituelles


„‚Zu den Rändern gehen‘, wo steht das eigentlich in der Schrift? Ich kann mich nicht erinnern, das irgendwo gelesen zu haben.“ – Kolumne „Gedanken eines Nichttheologen“. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt 28,18-20)

„Zu den Rändern gehen“, wo steht das eigentlich in der Schrift? Ich kann mich nicht erinnern, das irgendwo gelesen zu haben. Im zitierten „Auftrag des Auferstandenen“ bei Matthäus – wie die Einheitsübersetzung diesen Abschnitt überschreibt – tönt das auf alle Fälle viel umfassender, allumfassender: „Geht zu allen Völkern, macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie und lehrt sie alles zu halten, was ich euch geboten habe.“

Natürlich, die Ränder gehören dazu. Und niemand wird bestreiten, dass die Kirche immer wieder in Versuchung gerät, die Ränder zu vernachlässigen und sich den „pflegeleichten Schafen“ zu widmen. Dies zum einen. Zum anderen aber gibt es nicht nur die materiellen Ränder unserer menschlichen Gesellschaft. Christus der Herr kümmerte sich nach meinem Empfinden mehr um die „seelischen Ränder“, um jene, welche in der „Finsternis des Todes (der Sünde) leben“ Ihnen ruft er immer wieder zu: „Kehrt um!“ Ihnen gilt: „Geh hin und sündige nicht mehr!“ Es sind diese, welche der Völkerapostels ermahnt: „Lasst Euch mit Gott versöhnen!“ Und nicht zuletzt, es gibt auch die materiell reichen Ränder der Gesellschaft, von welchen der Herr sagt: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr … „ Ihnen unsere Sorge zu verweigern, sei es aus Feigheit, oder sei es gar aus Neid und Hass, ist sicher auch nicht nach dem Willen des Herrn.

Des Weiteren ist da auch noch die große Menge der ganz normalen Menschen, die sich irgendwo unauffällig im Zentrum bewegen. Wenn wir uns nicht auch bewusst an sie wenden, laufen wir Gefahr, sie bald einmal an den Rändern des Glaubens wiederzufinden.

Und „last not least“ dürfen wir bei alledem uns selber nie vergessen. Auch uns müssen wir immer wieder lehren, “alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Und auch hier geht es um einen allumfassenden Auftrag. Gerade hier sind wir immer wieder versucht, nur jenen Teil der Botschaft unseres Herrn heraus zu picken, der uns schmeichelt, und alles andere unter den Teppich der „Liebe und Barmherzigkeit Gottes“ zu kehren.

Vielleicht sollten wir, wenn wir unseren Verkündigungsauftrag richtig und nachhaltig erfüllen wollen, uns immer wieder vor Augen führen, weshalb Gottes Sohn Mensch geworden ist. Die Botschaft der Schrift ist klar: „Er wird sein Volk aus seinen Sünden erlösen“ (vgl. Lk 1,77 und Ps 130,8) „Wenn wir nicht mit dem Kreuz Christi zu den Menschen kommen, sind wir keine Jünger des Herrn“ mahnte uns unser Heiliger Vater sofort nach seiner Wahl. Denn: In keinem anderen Zeichen ist Heil. Und dieses Heil haben alle Menschen nötig, ohne Ausnahme.

kath.net-Buchtipp
Heiligkeit für Anfänger
Ein Wegbegleiter
Von Stefan Fleischer
Taschenbuch, 156 Seiten
2011 BoD
ISBN 978-3-8448-0949-7
Preis 12.40 EUR

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Foto Stefan Fleischer



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