Papst in Dhaka gelandet: Franziskus beginnt Bangladesch-Besuch

30. November 2017 in Weltkirche


Mit der Reise unter dem Motto "Harmonie und Frieden" will der Papst vor allem die katholische Minderheit im Land stärken


Dhaka (kath.net/KAP) Papst Franziskus ist am Donnerstag zu einem dreitägigen Besuch in Bangladesch eingetroffen. Um 9.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit landete er mit einer Maschine von Bangladesh Airlines auf dem Flughafen der Hauptstadt Dhaka (Archivfoto). Vor der Reise sagte der Papst, er komme als Botschafter für Frieden, Verständigung und Respekt. Der Besuch steht unter dem Motto "Harmonie und Frieden".

Begrüßt wurde Franziskus am Flughafen zunächst vom Vatikanbotschafter in Bangladesch, Erzbischof George Kocherry, sowie von Staatspräsident Abdul Hamid. Am roten Teppich empfingen ihn eine Ehrengarde, Bischöfe des Landes und Kinder in traditionellen Gewändern. Zu seiner Begrüßung wurde die Vatikan- und die Landeshymne Bangladeschs gespielt.

Zuvor hatte Franziskus das benachbarte Myanmar besucht. Die noch bis 2. Dezember dauernde einwöchige Südostasien-Visite des Papstes findet vor dem Hintergrund des Konflikts um die muslimische Minderheit der Rohingya statt und gilt als politisch heikel. Viele Rohingya flohen von Myanmar nach Bangladesch. Ein Besuch des Papstes in einem Flüchtlingslager oder ein eigenes Treffen mit Rohingya ist laut dem offiziellen Programm in Bangladesch nicht vorgesehen. Vertreter der Minderheit sollen jedoch an einer interreligiösen Begegnung am Freitag in Dhaka teilnehmen.

In dem muslimisch geprägten Land leben unter 159 Millionen Einwohnern laut Kirchenangaben 375.000 Katholiken, also 0,24 Prozent der Bevölkerung. Diese will der Papst mit seinem Besuch auch im Glauben stärken. Die 21. Auslandsreise von Franziskus ist seine siebte nach Asien. In Dhaka machten bereits die Päpste Paul VI. (1970) und Johannes Paul II. (1986) Station.

Franziskus besucht in Dhaka am Donnerstag zunächst eine nationale Gedenkstätte für die Märtyrer des Unabhängigkeitskriegs 1971. Dort legt er einen Blumenkranz nieder, pflanzt einen Baum im "Garten des Friedens" und trägt sich ins Goldene Buch ein. Es folgen eine Ehrung des "Vaters der Nation" Mujibur Rahman (1920-1975) im Bangabandhu Memorial Museum mit Kranzniederlegung, stillem Gebet und Eintrag ins Goldene Buch. Anschließend stattet Franziskus im Präsidentenpalast Staatschef Abdul Hamid einen kurzen privaten Besuch ab.

Seine erste Rede in Bangladesch hält Franziskus am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Begegnung mit Vertretern der Regierung, des öffentlichen Lebens und dem diplomatischen Korps im Präsidentenhaus.

Am Freitagmorgen feiert der Papst eine Messe und weiht 16 Priester. Anschließend besucht ihn Premierministerin Hasina Wajed in der Vatikanbotschaft. Danach sind zunächst ein Treffen mit den Bischöfen des Landes, später ein interreligiöses und ökumenisches Friedenstreffen geplant. Dabei halten fünf Delegationen kurze Statements; Vatikanangaben zufolge soll auch eine kleine Gruppe Rohingya aus Bangladesch anwesend sein.

Am Samstag trifft sich Franziskus mit Klerikern und Ordensleuten sowie mit Jugendlichen. In privater Form will der Papst auch ein Heim Mutter Teresas besuchen, das sich vor allem um Straßenkinder in einem Elendsviertel kümmert. Danach fliegt er zurück nach Rom, wo er am späten Abend vor dem ersten Adventsonntag zurückerwartet wird.

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