27. November 2017 in Deutschland
Islamwissenschaftlerin in T-online: Deutschland ist zu 60 Prozent von Christen bevölkert und hat eine lange christliche Vergangenheit. Es gibt keinerlei Veranlassung, die hieraus entstandenen Traditionen gezielt abzuschwächen oder gar zu tilgen.
Berlin (kath.net) Deutschland ist zu 60 Prozent von Christen bevölkert und hat eine lange christliche Vergangenheit. Es gibt keinerlei Veranlassung, die hieraus entstandenen Traditionen gezielt abzuschwächen oder gar zu tilgen. Die zweitgrößte Religionsgruppe sind die Muslime, und die machen gerade mal fünf bis sechs Prozent der Bevölkerung aus, dies sei keine Größe, an der sich andere universell orientieren müssten. Dies vertritt die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor in ihrem Beitrag in T-online unter dem Titel: Lasst die Finger vom Christkind. Ihren Beitrag kennzeichnet sie ausdrücklich als Appell einer deutschen Muslimin. Sie selbst gehe als Muslimin sehr gern auf Weihnachtsmärkte und St. Martins-Umzüge, solche Traditionen seien schön und wichtig. Sie plädierte dafür: Lasst die Finger vom Christkind, von St. Martin, dem Nikolaus und allen anderen.
Wer aber unbedingt einen Lichtermarkt machen möchte, der möge dafür weder Migranten im Allgemeinen noch Muslime im Speziellen pauschal als Gewährsleute nehmen, um damit solche Veränderungen zu legitimieren, erläuterte Kaddor. Gleichzeitig verwahrte sie sich auch gegen jene Kräfte, die Muslimen immer wieder unterstellen, sie würden die christlichen Traditionen untergraben, nur um am Ende über ein angebliches Einknicken vor dem Islam oder eine angebliche Unterwerfung oder ein angebliches Appeasements zu zetern.
Die Muslimin wies ausdrücklich darauf hin, dass sie niemanden kenne, der sich ernsthaft durch Weihnachtsmärkte gestört fühle. Und als sie dieses Jahr auf dem St. Martinszug gewesen war, seien zahlreiche andere Musliminnen und Muslime mitgegangen, stellte sie fest und fügte hinzu: das seien sicher nicht alles liberale Muslime gewesen.
Auch sie selbst am 24. Dezember Weihnachtslieder mitsingen. Und trotzdem bleibe ich eine überzeugte Muslimin, bekannte Kaddor in T-online.
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