Das Königtum Christi – der Höhepunkt der Liebe Gottes

26. November 2017 in Aktuelles


Franziskus: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Das Endgericht entsprechend der konkreten Liebe. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Der Menschensohn wird sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen, und er wird die Menschen voneinander scheiden“: Angelus am Hochfest Christkönig, letzter Sonntag des Kirchenjahres. Bei seiner Ansprache vor dem Gebet ging der Papst vom Tagesevangelium mit dem Gleichnis vom Jüngsten Gericht aus (Mt 25,31-46). Am heutigen Tag „haben wir Christus vor uns als König, Hirt und Richter, der die Kriterien für die Zugehörigkeit zum Reich Gottes zeigt“.

„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen“ (V. 31): so laute die feierliche Einleitung des Gleichnisses vom Jüngsten Gericht. Jesus zeige sich in seiner göttlichen Herrlichkeit. Die ganze Menschheit werde vor ihm zusammengerufen und er übe seine Autorität aus, indem er die einen von den anderen scheide.

„Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Erde für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen“ (V. 34-36). Die Gerechten seien überrascht: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?“. Jesus antworte: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (V. 40).

Diese Aussage beeindrucke uns immer, so der Papst, da sie offenbare, bis zu welchem Punkt die Liebe Gottes gehe: bis zum Punkt, sich mit uns in unserer Not zu identifizieren. Dies sei die verborgene Weise, in der er sich antreffen lasse, er reiche uns die Hand als Bettler. Jesus offenbare so das entscheidende Kriterium seines Urteils: die konkrete Liebe zum Nächsten in Schwierigkeiten. Er offenbare die Macht der Liebe, das Königtum Gottes: solidarisch mit den Leidenden, um überall Haltungen und Werke der Barmherzigkeit zu erwecken.

Das Gleichnis fahre fort und zeige den König, der die anderen von sich entferne: „Dann wird er sich an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ (V. 41). Auch in diesem Fall herrsche Überraschung: „Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?“ (V. 44). Worauf er antworten werde: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan“ (V. 45).

So würden wir am Ende unseres Lebens der Liebe entsprechend gerichtet werden, das heißt entsprechend unserem konkreten Einsatz, Jesus in den bedürftigst#en Brüdern und Schwestern zu lieben und zu dienen. Jesus komme am Ende der Zeiten, um alle Völker zur richten, doch er komme zu uns alle Tage und bitte darum, aufgenommen zu werden.

Nach dem Angelus betete der Papst für die Opfer des Terroranschlages auf eine Moschee im Sinai, der über 300 Tote gefordert hatte.



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