Gegen Christenverfolgung: Pariser Sacre-Coeur leuchtet blutrot

11. Oktober 2017 in Weltkirche


Weltbekannte Basilika auf dem Montmartre steht am Donnerstag im Zentrum der Aktion "24 Stunden für die Religionsfreiheit" der französischen Sektion des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not"


Paris (kath.net/KAP) Die Pariser Basilika Sacre-Coeur wird am Donnerstagabend in blutrotem Licht erstrahlen und damit auf die dramatische Situation der Christen in vielen Ländern aufmerksam machen. Die Initiative geht auf die französische Sektion des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" zurück. Ähnliche Aktionen hatten in den vergangenen Jahren auch mit dem römischen Trevi-Brunnen, der Londoner Westminster Abbey und der Christus-Statue in Rio de Janeiro stattgefunden.

Die Beleuchtung der weltbekannten Kirche auf dem Montmartre ist Höhepunkt der Aktion "24 Stunden für die Religionsfreiheit". Die Aktion beginnt um 11.15 Uhr mit der Messfeier in Sacre Coeur, am Nachmittag ist eine Diskussion auf dem Vorplatz der Basilika vorgesehen, um 19 Uhr beginnt die Beleuchtung. Es folgt ein Gebetsabend für alle, "die ihren Glauben nicht frei leben können". Die Basilika werde die ganze Nacht lang für die eucharistische Anbetung geöffnet bleiben, kündigte der Direktor der französischen "Kirche in Not"-Sektion, Marc Fromager, an.

"Kirche in Not" bemühe sich seit 70 Jahren, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Christenverfolgung in der heutigen Zeit zu lenken, teilte der Direktor der italienischen "Kirche in Not"-Sektion, Alessandro Monteduro, im Vorfeld mit. Die Aktionen in Rom, London und Rio de Janeiro hätten Millionen Menschen veranlasst, sich mit dem Phänomen der religiösen Verfolgung zu beschäftigen, das sonst weithin ausgeblendet werde. "Kirche in Not" werde auch in den kommenden Jahren mit der Beleuchtung besonderer Monumente in der roten Farbe des Blutes der Märtyrer einen Beitrag leisten, damit das Schicksal der Opfer der Religionsverfolgung nicht ausgeblendet wird, die für ihren Glauben das Leben geben oder denen das grundlegende Menschenrecht der Religionsfreiheit verweigert wird.

Gedenken an russische Märtyrer

In der kommenden Woche wird in Paris auch der Opfer der von den Bolschewisten entfesselten Kirchenverfolgung im Russischen Reich ab 1917/18 gedacht, berichtete der Pressedienst der Wiener Stiftung "Pro Oriente" am Dienstag. Anlass ist das 100-Jahr-Gedenken der Oktober-Revolution und der nachfolgenden Ereignisse. In der Pariser Alexander-Newskij-Kathedrale wird am 20. Oktober ein Totengedenken für alle Märtyrer der Repression und des Bürgerkriegs stattfinden, am 21. Oktober zelebriert Erzbischof Jean (Renneteau) von Charioupolis, neuer Exarch des Ökumenischen Patriarchats für die russischen Gemeinden in Frankreich, die Göttliche Liturgie. Die Alexander Newskij-Kathedrale war ab den 1920er Jahren ein wichtiger geistlicher Bezugspunkt für die zahllosen Flüchtlinge aus dem revolutionären Russland, die in Frankreich Schutz suchten.



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Foto: (c) Kirche in Not/Italien


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