Heiligsprechung des Gründers der Steyler Missionare

5. Oktober 2003 in Aktuelles


In beeindruckender Weise habe Arnold Janssen Zeugnis abgelegt für die Botschaft Jesu Christi, gratuliert Erzbischof Becker.


Paderborn (kath.net/pdp)
Am 5. Oktober wird Papst Johannes Paul II. in Rom Arnold Janssen, den Gründer des Steyler Missionswerkes sowie den ersten Steyler China-Missionar Josef Freinademetz heilig sprechen. Zu dieser Ehrung sandte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker dem Provinzial der Norddeutschen Provinz der Steyler Missionare P. Werner Prawdzik SVD herzliche Glückwünsche. „Ihr Ordensgründer Arnold Janssen hat zu seinen Lebzeiten in beeindruckender Weise Zeugnis abgelegt für die Botschaft unseres Herrn Jesus Christus“, schreibt Erzbischof Becker. Janssens Werk sei im lebendigen Wirken der Steyler Missionare durch die Zeit zu reicher Blüte gewachsen.

Bereits zur Gründung der ersten Missionarsschule in Steyl hatte Arnold Janssen vom Bischof von Paderborn gute Wünsche erhalten. „Von ganzem Herzen wünsche ich diesem Unternehmen das beste Gedeihen und den Segen Gottes“, schrieb Bischof Konrad Martin am 2. April 1875, damals in Folge der so genannten Mai-Gesetze in preußischer Festungshaft. Die Unterstützung der deutschen Bischöfe habe Janssen geholfen, seine Berufung klarer zu sehen und seinen Weg trotz aller Anfangsschwierigkeiten weiterzugehen, schreibt Provinzial P. Pradzik in einem Dankesbrief an Erzbischof Becker.

Das zwischen Arnold Janssen und Bischof Konrad Martin geknüpfte Band zwischen den Steyler Missionaren und dem Erzbistum Paderborn sei 1915 durch die Gründung des Missionsschule St. Xaver in Bad Driburg gefestigt worden, betont Erzbischof Becker in seinem Glückwunsch. „Hier haben Ihre Brüder junge Menschen im Geiste Arnold Janssens erzogen und viele für den Dienst in der Weltkirche ausgebildet.“ Nach dem zweiten Weltkrieg sei diese Schule zu einem für die Region bedeutsamen Gymnasium ausgebaut worden. Seit dem Jahr 2001 führe das Erzbistum als neuer Schulträger des Gymnasiums St. Xaver Bad Driburg dieses Erbe fort.

Den am 15. Januar 1909 verstorbenen Arnold Janssen hatte Papst Paul VI. am 19. Oktober 1975, dem Missionssonntag dieses heiligen Jahres, selig gesprochen. 28 Jahre später soll er jetzt zusammen mit Josef Freinademetz heilig gesprochen werden. Zur Teilnahme an den Feierlichkeiten auf dem Petersplatz pilgern vom 2. bis 7. Oktober zahlreiche Christen aus Deutschland nach Rom. Unter den Reisenden werden auch 50 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Xaver sein, das im Volksmund heute noch „das Missionshaus“ heißt: Das Schulorchester ist eingeladen, im Rahmen der Feier in Rom zu spielen.

Arnold Janssen wurde 1837 in Goch am Niederrhein geboren und war Priester des Bistums Münster, als er 1875 die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ gründete. Um dem Kulturkampf im preußischen Deutschland zu entgehen, eröffnete er sein erstes Missionshaus im niederländischen Ort Steyl, sieben Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. 1889 gründete Janssen die Kongregation der „Dienerinnen des Heiligen Geistes“, die als Steyler Missionsschwestern bekannt wurden, und 1896 rief er die Steyler Anbetungsschwestern ins Leben. Josef Freinademetz (1852-1908) war Priester des Bistums Brixen in Südtirol, als er sich 1878 der Missionars-Gemeinschaft in Steyl anschloss. 1879 begann er als einer der ersten beiden Steyler Missionare seine Tätigkeit in China.

Nahezu 130 Jahre nach seiner Gründung ist das Steyler Missionswerk mit seinen drei Orden eine der größten katholischen Missionsgemeinschaften. 10.300 Steyler Missionare und Missionsschwestern aus 63 Nationen arbeiten in mehr als 60 Ländern der Welt. Unter ihnen auch Schüler der ehemaligen Missionsschule St. Xaver in Bad Driburg. Den Idealen ihres Gründers Arnold Janssen folgend, leisten sie Arbeit am ganzen Menschen, unabhängig von dessen Herkunft, Kultur und Religionszugehörigkeit.


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