Habsburgische ‚Twettiquette’

22. September 2017 in Chronik


Der Umgangston zwischen Katholiken bei Diskussionen auf Twitter lässt oft zu wünschen übrig, findet Eduard Habsburg. Er hat zwölf Regeln aufgestellt, um dies zu verbessern.


Rom (kath.net/jg)
Eduard Habsburg, ungarischer Botschafter am Heiligen Stuhl und beim Souveränen Malterser Ritterorden, hat auf seinem Blog zwölf (nicht immer ganz ernst gemeinte) Benimmregeln für Twitterdebatten unter Katholiken aufgestellt. kath.net bringt mit der Erlaubnis des Autors die deutsche Übersetzung.


1. So sehr dich Amoris Laetitia, persönliche Angriffe und lehramtliche Debatten ärgern, alle gehören zum selben Leib Christi.

2. Deeskalation: Wenn dein katholischer „Gegner“ etwas twittert, mit dem du einverstanden bist, klicke auf „like“ oder schicke es weiter.

3. Betest du jeden Tag für die katholischen „Tweeter“, die du bekämpfst? Ihr teilt denselben Glauben (der Liebe).

4. Thomas von Aquin hat die Standpunkte seiner Gegner immer neutral dargestellt. Kämpfe gegen Argumente, nicht gegen Personen.

5. Gehe nicht davon aus, dass dein „katholischer Gegner“ unfair kämpft. Er könnte das gleiche von dir vermuten.

6. Es ist erlaubt, bei katholischen Positionen unterschiedlicher Ansicht zu sein, aber eine bitterer Streit ist ein schlechtes Zeugnis nach außen.

7. Bevor du deinem „katholischen Gegner“ eine scharfe Replik schickst, bete für ihn. Das bewirkt vielleicht mehr als ein Tweet.

8. Die Regeln der „Katholischen Twettiquette“ sind nicht nur für „deinen Gegner“, sondern auch für dich gedacht.

9. Du willst, dass möglichst viele Menschen Gott kennen und lieben lernen? Dein Verhalten auf Twitter spielt dabei eine Rolle.

10. Bevor du einen Gegner sperrst, schlage ihm vor in Zukunft zivilisierter miteinander umzugehen. Suche den Dialog. Und sperre niemand.

11. Vergiss nicht was der „Jesus-Mann“ gesagt hat: „Liebt eure Feind und betet für die, die euch auf Twitter verfolgen.“

12. Vergiss nicht was der „Petrus-Mann“ gesagt hat: „Wie oft soll ich meinen Gegner auf Twitter nicht sperren? Sieben mal? Und Jesus sagte siebenundsiebzig mal.“



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