Papst empfing Postulator für Seligsprechung algerischer Märtyrer

12. September 2017 in Chronik


Es geht um den durch einen Anschlag getöteten Bischof Claverie und die Trappisten von Tibhirine, die von Islamisten verschleppt wurden und dann unter nicht ganz geklärten Umständen gewaltsam ums Leben kamen


Fribourg-Vatikanstadt (kath.net/KAP) Eine Seligsprechung von 19 Geistlichen, die zwischen 1994 und 1996 in Algerien von Islamisten umgebracht worden sind, scheint näher zu rücken. Über diese Frage hat Papst Franziskus vor einigen Tagen mit dem Erzbischof von Algier, Paul Desfarges, im Vatikan gesprochen, wie die Nachrichtenagentur cath.ch berichtet. Desfarges treibt das Verfahren einer möglichen Seligsprechung für Bischof Pierre Claverie und 18 weitere Geistliche voran.

Claverie ist 1996 vor seinem Bischofshaus in Oran im Nordwesten Algeriens bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen. Unter den übrigen Geistlichen sind auch die Trappisten von Tibhirine, die von Islamisten verschleppt wurden und dann unter nicht ganz geklärten Umständen gewaltsam ums Leben kamen.

Die Agentur cath.ch urteilt, mit der Audienz von diesem Freitag zeige Franziskus sein Interesse an dem Seligsprechungs-Verfahren. Die Schwierigkeit des Verfahrens besteht in dem Nachweis, dass die 19 Geistlichen wirklich aus "Hass auf den Glauben" und nicht etwa aufgrund politischer Wirren getötet worden sind.

Papst Franziskus hat im April 2016 ein Vorwort zu einem Buch über die Mönche von Tibhirine beigesteuert. Darin bekräftigt er, sie hätten den Hass "mit den Waffen der Liebe" besiegt.

An der Audienz vom Freitag nahmen außer dem Jesuiten Desfarges auch Bischof Jean-Paul Vesco, Bischof von Oran und Dominikaner, sowie der Postulator der Causa, Thomas Georgeon, teil. Der Vatikan gab zum Inhalt der Audienz wie üblich keine Erklärung ab.

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