Scharfe Vatikan-Kritik an sozialistischer Regierung in Venezuela

4. August 2017 in Weltkirche


Die Vorgänge in Venezuela haben den Heiligen Stuhl zu einer seltenen Geste bewogen


Venezuela (kath.net)
Die Vorgänge in Venezuela haben den Heiligen Stuhl zu einer seltenen Geste bewogen wie "Radiov Vatikan" berichtet. Das vatikanische Staatssekretariat hat an diesem Freitag die Regierung unter dem sozialistischen Präsident Maduro dazu aufgerufen, auf die verfassungsgebende Versammlung zu verzichten. Initiativen wie diese seien „zu vermeiden oder auszusetzen”, weil sie, „statt Versöhnung und Frieden zu begünstigen, ein Klima der Spannung und des Kampfes anheizen und die Zukunft belasten”, heißt es in der Mitteilung aus dem Vatikan. Erst am Donnerstag hatte Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin in einem Interview zu verstehen gegeben, die Diplomatie des Heiligen Stuhl für Venezuela zeichne sich durch leise Töne aus und verfolge eine „proaktive, nicht reaktive Diplomatie“. Laut dem Bericht verfolge Papst Franziskus die Ereignisse in Venezuela sehr genau und bete fortwährend für das Land und sein Volk. Das Schreiben aus dem Vatikan erinnert Venezuelas Politiker und insbesondere die Regierung daran, dass die Krise über Verhandlungen zu lösen sei. Dabei solle Venezuela sich an den Richtlinien orientieren, die das Staatsekretariat in seinem Brief vom vergangenen 1. Dezember an die Regierung ausgewiesen hatte. Dies betreffe unter anderem die Freilassung der politischen Gefangenen zur Aufnahme von Verhandlungen. Die Streitkräfte seien dazu aufgerufen, von einem „übertriebenen und unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt“ abzusehen. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gilt als ausgewiesener Kenner Venezuelas, da er zuvor Nuntius in Caracas war.


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