Papst kondoliert nach Tod von Baby Charlie

29. Juli 2017 in Aktuelles


Elf Monate alter britischer Säugling, dessen Schicksal wegen eines monatelangen juristischen Streits um seine Weiterbehandlung international Aufsehen erregt hat, starb am Freitag in einem Hospiz in London.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat den Eltern des verstorbenen britischen Säuglings Charlie Gard seine Anteilnahme bekundet. "Ich vertraue den kleinen Charlie dem Vater an und bete für seine Eltern und alle, die ihn ins Herz geschlossen haben", ließ Franziskus nach Bekanntwerden der Todesnachricht am späten Freitagabend per Twitter verbreite. Zuvor hatte ein Sprecher der Familie mitgeteilt, dass Charlie in einem Hospiz in London gestorben sei. Der elf Monate alte Bub litt an einer genetischen Erkrankung, dem mitochondrialen DNA-Depletionssyndrom (MDDS), die besonders das Gehirn schädigt.

Charlies Schicksal und ein monatelanger juristischer Streit um seine Behandlung erregte in den vergangenen Wochen international Aufsehen. Gemäß einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sollten die lebenserhaltenden Maßnahmen für den Säugling eingestellt werden. Die behandelnden Ärzte eines Londoner Krankenhaus sahen keine Hoffnung mehr auf eine erfolgreiche Therapie. Charlies Eltern hofften jedoch weiterhin auf Besserung und wollten ihr Baby in den USA mit Methoden behandeln lassen, die zuvor noch nicht an Menschen versucht worden waren. Mehrere Gerichtsurteile verboten ihnen allerdings, den Säugling in die Vereinigten Staaten ausfliegen zulassen.

Anfang dieser Woche gaben die Eltern den juristischen Kampf durch die verschiedenen Instanzen für eine Weiterbehandlung auf. Mittlerweile könne selbst eine experimentelle Therapie in den USA Charlie nicht mehr helfen, teilte ein Sprecher der Familie mit. Am Donnerstag wurde das Baby auf richterliche Anordnung in ein Hospiz verlegt.

Sowohl Papst Franziskus als auch US-Präsident Donald Trump bekundeten zuletzt ihr Mitgefühl in dem Fall. Das vatikanische Kinderkrankenhaus "Bambino Gesu" hatte angeboten, das todkranke Baby aufzunehmen und die Eltern über die weitere Behandlung entscheiden zu lassen.

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