Venezuela: Pro-Maduro-Schläger stürmten Kirche, Diözese empört

20. Juli 2017 in Weltkirche


Opposition rief für Donnerstag Generalstreik aus, um Absage der geplanten Verfassungsänderung zu erreichen


Caracas (kath.net/KAP) In Venezuela spitzt sich die Lage weiter zu. Für Donnerstag hat die Opposition einen Generalstreik ausgerufen, um eine Absage der von Staatspräsident Nicolas Maduro forcierten geplanten Verfassungsänderung zu erreichen. Auch die Kirche fordert eine Absage.

Die Erzdiözese Caracas verurteilte am Dienstag außerdem auf das Schärfste den gewaltsamen Angriff auf eine Kirche und auf Kardinal Jorge Urosa am Sonntag durch bewaffnete Jugendliche, die einer Vorfeldorganisation der Regierung angehörten. Dabei hatte es einen Toten und mehrere Verletzte gegeben. Der Regierung zufolge sei die Kirche als Abstimmungslokal für das - informelle - Oppositionsreferendum verwendet worden; die Erzdiözese wies das zurück.

Präsident Maduro seinerseits verbat sich am Mittwoch ausländische Einmischungen in seinen Plan, ein Referendum über eine verfassunggebende Versammlung abzuhalten. Maduro sagte, er trete jetzt "mehr als je zuvor" für den Volksentscheid am 30. Juli ein. "Unserem Vaterland gibt keine ausländische Regierung Befehle", betonte er. Es werde eine "sehr entschlossene" Antwort auf die "Bedrohung durch des Imperium" geben.

Zuvor hatte Außenminister Samuel Moncada erklärt, das venezolanische Volk werde "vereint auf die unverschämte Drohung eines fremdenfeindlichen und rassistischen Imperiums antworten". An einer Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates, den Maduro wegen Sanktionsdrohungen aus den USA einberufen hatte, nahmen unter anderem Verteidigungsminister Vladimir Padrino Lopez, der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Maikel Moreno, und die Leiterin der Wahlbehörde, Tibisay Lucena, teil.

An dem am Sonntag von der Opposition veranstalteten Referendum gegen die von der Regierung geplante Verfassungsänderung haben nach ihren Angaben 7,6 Millionen der 19 Millionen wahlberechtigten Venezolaner im In- und Ausland beteiligt. Rund 98 Prozent der Teilnehmer lehnten dabei Maduros Vorhaben einer Verfassungsänderung ab.

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