Hl. Josefmaria Escrivá: Gotteskindschaft als 'Kraftquelle'

28. Juni 2017 in Chronik


Gedächtnismesse zu Ehren des Gründers des Opus Dei mit Bischof Klaus Küng im Dom von St. Pölten


St. Pölten (kath.net/dsp) Die „Kraftquelle“ des hl. Josefmaria Escrivá de Balaguer sei sein „tiefes Bewusstsein, Kind Gottes zu sein“, sagte Bischof Klaus Küng bei der Gedächtnismesse für den Gründer des Opus Dei im Dom von St. Pölten. Auch Escrivas große Liebe zur heiligen Messe und zum Beichtsakrament, in dem „Gott vergibt und uns hilft“, seien prägend gewesen. Der Heilige aus Spanien habe zu einem „neuen missionarischen Aufbruch aufgerufen, der alle angeht“. Die „gut verrichte Arbeit“ sei dabei „wie das Licht auf dem Leuchter“, das auch in einem völlig säkularen Umfeld wirksam sei, so Bischof Küng in seiner Predigt.

Der hl. Josefmaria Escrivá habe immer in freundlicher, liebevoller Art zu einem konsequenten Christsein und zur Wirksamkeit als Christ ermutigt, sagte Küng. Er habe sich diese positive Ausstrahlung bis ans Lebensende bewahrt, obwohl ihm im Verlaufe seines Lebens sehr viel Schweres widerfahren sei. Er habe zu verstehen begonnen, „dass die Schwierigkeiten, die er erfuhr, ihn nicht von Jesus entfernten, sondern im Gegenteil, ihn mit ihm, der sein Leben zur Rettung der Welt hingegeben hat, tiefer vereinten“, betonte Küng. Das Bewusstsein der Gotteskindschaft sei ein „Grundzug im Leben von Josefmaria und in der Spiritualität des Opus Dei“.

Eng verbunden damit sei für den hl. Josefmaria eine große Liebe zur hl. Messe gewesen: Er bemühte sich alles, was ihn bewegte, alle Sorgen und Anliegen auf den Altar zu legen, damit sie gemeinsam mit den Gaben der Kirche, Brot und Wein, „Gott dargebracht und in Christus verwandelt werden“, wie Küng ausführte. Bei der hl. Messe habe der Heilige die meisten Eingebungen empfangen und die Quelle seiner Kraft gefunden. Er habe diesen Weg der Verbundenheit mit Jesus auch gelehrt, um den Herausforderungen des Alltages zu begegnen und alle Aufgaben – die angenehmen und auch die weniger angenehmen – wahrzunehmen mit den Blick auf Gott. Als Christen müssten wir lernen, Christus, „an die Spitze aller menschlichen Tätigkeiten zu setzen“.

Die Kraftquellen des hl. Josefmaria seien „für jedermann und jede Frau, gerade in unserer Zeit sehr hilfreich“, betonte Küng. „Es ist ein Weg, der jedem Menschen möglich ist.“ Zur Haltung der Gotteskindschaft gehöre auch, dass in der eigenen Schwachheit und Kleinheit die Hilfe des Herrn gesucht werde. So hatte Escrivá selbst eine große Liebe zum Sakrament der hl. Beichte, das er wöchentlich empfing. „Für ihn war Ehrlichkeit Gott und sich selbst gegenüber – abgesehen von der Gottes- und Nächstenliebe die wichtigste Tugend. Er war davon überzeugt: Wenn wir ehrlich sind, gibt es für alles eine Lösung. Gott vergibt und hilft uns.“


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