Die Heiligen – Zeugen und Weggefährten der Hoffnung

21. Juni 2017 in Aktuelles


Franziskus: die Heiligkeit – das große Geschenk, das wir unseren Mitmenschen erweisen können. Das christliche Leben ist kein unerreichbares Ideal. Wir sind nicht allein! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Doch sie alle, die aufgrund des Glaubens (von Gott) besonders anerkannt wurden, haben das Verheißene nicht erlangt, weil Gott erst für uns etwas Besseres vorgesehen hatte; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden. Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt“ (Hebr 11,39-12,2).

Bei der heutigen Generalaudienz setzte Papst Franziskus seine Katechesenreihe zur christlichen Hoffnung fort und beschäftigte sich mit dem Thema: „Die Heiligen – Zeugen und Weggefährten der Hoffnung“.

In jedem Moment unseres Lebens stehe uns nicht nur Gottes Hand bei, „wir erfahren auch die diskrete Gegenwart und die Hilfe der Heiligen“. Wir hätten „eine Wolke von Zeugen“ um uns, wie der heilige Paulus im Hebräerbrief sage. Ihre Anwesenheit schenke uns die Zuversicht, dass ein christliches Leben nicht ein unerreichbares Ideal sei. Daher „erbitten wir die Fürsprache der Heiligen“.

Besonders eindrucksvoll komme dies bei der Taufe zum Ausdruck. Wir empfählen den Täufling der Gemeinschaft der Heiligen an und vertrauten darauf, dass Gott sie ihm als Begleiter zur Seite stelle. Uns allen mögen sie helfen, beständig auf dem Weg des Glaubens und der Liebe zu bleiben. Der Herr seinerseits schenke uns die Hoffnung, selbst heilig zu werden.

Auch bei der Eheschließung würden die Heiligen angerufen, diesmal für das Paar. Diese Anrufung „ist Quell des Vertrauens für die beiden jungen Menschen, die sich auf die ‚Reise’ des Ehelebens machen“. Wer wirklich liebe, „hat das Verlangen und den Mut, ‚für immer’ zu sagen“. Doch er wisse, dass er der Gnade Christi und der Hilfe der Heiligen bedürfe.

Die Allerheiligenlitanei zeichne dann die Priesterweihe aus. Die Weihekandidaten seien mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, während die Gemeinde die Heiligen anrufe. Ein Mann würde von dieser Sendung erdrückt werden, "wenn er nicht spürte, dass das ganze Paradies hinter ihm stehe, dass die Gnade Gottes ihm nicht fehlt, weil Jesus immer treu bleibt“. So könne man frohen Herzens aufbrechen: „Wir sind nicht allein!“.

Die Heiligkeit sei das große Geschenk, das wir unseren Mitmenschen erweisen können. Der Herr gebe uns die Gnade, so fest an ihn zu glauben, dass wir für die Welt zu Abbildern Christi werden: zu Menschen, die keine Macht und Herrschaft ausübten, sondern nach Nächstenliebe und Brüderlichkeit strebten und auch die Last und die Mühen der Bedürftigen und Leidgeprüften mittragen: ohne solche Männer und Frauen „gäbe es in der Welt keine Hoffnung“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache. Der Herr lädt sein Volk ein, heilig zu sein, wie Er heilig ist (vgl. Lev 19,2). Diese Aufforderung wollen wir bereitwillig aufnehmen und einander im täglichen Leben konkret dienen. Der Heilige Geist führe euch auf euren Wegen.




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