Geliebte Kinder – Gewissheit der Hoffnung

14. Juni 2017 in Aktuelles


Franziskus: die Vorwegnahme der Liebe Gottes zu seinen Kindern, Grund der Hoffnung. Gott hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern“ (Lk 15,20-24).

Bei der heutigen Generalaudienz setzte Papst Franziskus seine Katechesenreihe zur christlichen Hoffnung fort und beschäftigte sich mit dem Thema: „Geliebte Kinder, Gewissheit der Hoffnung!.

Viele Menschen meinten, so der Papst, sie müssten sich die Liebe verdienen. Sie bauten eine äußere Fassade auf, wollten stark, attraktiv und schön sein, um so von anderen Wertschätzung zu bekommen. Doch diese erkaufte Zuneigung mache nicht glücklich, sie hinterlasse eine Leere und versklave.

Viele Probleme des Narzissmus oder der Gewalt rührten von der traurigen Tatsache her, dass sich Menschen nicht geliebt und anerkannt fühlten. So gebe es keine bösen Kinder. Wie es keine Heranwachsende gebe, die gänzlich schlecht seien, „sondern es gibt unglückliche Menschen“.

Gott mache den ersten Schritt und nehme die Liebe vorweg. So gebe es die große, bedingungslose Liebe, die wirklich jedem Menschen geschenkt werde: „Gott hat sich aus Liebe zu uns entäußert“. Gott mache sein Wohlwollen nicht einmal von unserer Umkehr abhängig. Vielmehr sei es so, dass diese Umkehr eine Folge der Liebe Gottes sei: „Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Röm 5,8).

Gott liebe uns wie ein Vater oder eine Mutter. Eine Mutter höre nicht auf, selbst für den Sohn, der in die Irre gehe, zu leiden. In dieser Weise „werden wir von Gott geliebt“. Gott habe in uns eine ursprüngliche Schönheit eingeprägt, die keine Sünde, keine falsche Entscheidung je gänzlich auslöschen können werde. So seien wir immer in den Augen Gottes kleine Brunnen, die dazu gemacht seien, gutes Wasser sprudeln zu lassen.

Aus Gnade „werden wir einbezogen in die innere Liebesbeziehung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit“, die Gott Vater mit dem eigenen Sohn durch den Heiligen Geist verbinde. In Jesus Christus „sind wir ersehnt, gewollt und geliebt“.

Liebe rufe Liebe, in stärkerer Weise als der Hass den Tod hervorrufe. Jesus „ist nicht für sich selbst gestorben und auferstanden, sondern für uns, damit unsere Sünden vergeben sind“. So sei dies nun die Zeit der Auferstehung für alle, die Zeit, die Armen aus der Entmutigung zu erheben, vor allem jene, die für eine viel längere Zeit als drei Tage im Grab seien. Hier wehe ein Wind der Befreiung. Es „keimt das Geschenk der Hoffnung auf, die Hoffnung der Liebe Gottes, der uns liebt, wie wir sind“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich heiße ich alle Pilger deutscher Sprache willkommen, insbesondere die Gemeinschaft des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen. Im Monat Juni verehren wir in besonderer Weise das Heiligste Herz Jesu, Quelle seiner unerschöpflichen Liebe zu uns. Versuchen wir, frohe Zeugen dieser Liebe zu sein, und schenken wir sie allen, denen wir begegnen, weiter. Gott segne euch und eure Familien.




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