Emmaus, der Weg der Hoffnung

24. Mai 2017 in Aktuelles


Franziskus: die Therapie der Hoffnung Jesu. Gott will nicht wie ein Eroberer geliebt werden. Unterwegs zur wahren Hoffnung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,28-32).

Bei der Generalaudienz am Mittwoch der sechsten Woche der Osterzeit setzte Papst Franziskus seine Katechesenreihe zur christlichen Hoffung fort und beschäftigte sich mit dem Thema: „Emmaus, der Weg der Hoffnung“ auseinander. Der Papst betrachtete, wie Christus die menschliche Hoffnung der zwei Emmaus-Jünger zu einer christlichen Hoffnung wandelt, wie aus einer Geschichte der Niederlage die wahre Hoffung entsteht.

Voller Begeisterung hätten sie Jesus ihr Leben anvertraut. Doch der Herr zeige seine Macht nicht so, wie sie gehofft hätten. Sein Tod am Kreuz habe alle ihre Erwartungen vernichtet.

Nun gingen die beiden Jünger aus Jerusalem weg, um dieses schmerzlichste Ereignis ihres Lebens hinter sich zu lassen. Auf diesem Weg aber begegne ihnen Jesus, der seine „Therapie der Hoffnung“ beginne: „Er fragt und er hört zu, während die Jünger ihre ganze Enttäuschung und Trauer schildern. Jesus geht mit ihnen den Weg des Leids und führt sie durch das Wort der Heiligen Schrift unmerklich zur wahren Hoffnung“.

Jesus spreche zu ihnen vor allem durch die Schrift, die keine leichten Heldengeschichten oder schnellen Eroberungskampagnen enthalte. Die wahre Hoffnung sei nie billig zu haben, sie gehe immer durch Niederlagen. Die Hoffnung dessen, der nicht leide, „ist vielleicht nicht einmal Hoffnung“. Gott gefalle es nicht, geliebt zu werden wie ein Feldherr, der sein Volk zum Sieg bringe und dabei die Gegner im Blut vernichte. Unser Gott „ist ein schwaches Licht, das an einem Tag der Kälte und des Windes leuchtet, und so gebrechlich seine Gegenwart in dieser Welt auch erschienen möge, hat er den Ort gewählt, den wir alle verachten“.

Gerade im eucharistischen Gestus des Brotbrechens verweise er darauf, dass er selbst sich für uns gebrochen und hingegeben habe. So „bricht“ er sozusagen auch unser Leben. Denn „es gibt keine Liebe ohne Opfer und Hingabe an Gott und den Nächsten“.

Der Herr begleite auch uns in unseren Sorgen und Nöten. Er schenke uns die christliche Hoffnung, dass unser Opfer – verbunden mit dem seinen – zur großen Liebe werde: „Dies ist die Sendung der Kirche“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich heiße ich alle Pilger deutscher Sprache willkommen. Besonders grüße ich die Gläubigen und die Musikkapelle aus Zams. Im Monat Mai empfehle ich euch alle sowie eure Anliegen und Sorgen der seligen Jungfrau Maria. Gott segne euch und eure Familien




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