Jesuitengeneral ‚Unterzeichner eines begeisterten Briefs an Castro’

29. Mai 2017 in Weltkirche


Castros Revolution sei ein ‚beispielhafter Sieg über Tyrannei, Korruption und Unterdrückung’ gewesen. Die Unterzeichner hofften mit dem kubanischen Diktator auf ein ‚gerechtes, unabhängiges Lateinamerika’.


Rom (kath.net/jg)
P. Arturo Sosa Abascal, der Generalobere der Jesuiten, soll einer der Unterzeichner eines „Manifestes“ sein, mit dem mehr als 900 „Künstler und Intellektuelle“ den kubanischen Diktator Fidel Castro im Februar 1989 vor dessen Staatsbesuch in Venezuela enthusiastisch willkommen geheißen haben. Das berichtet der Catholic Herald unter Berufung auf südamerikanische Quellen.

Die Unterzeichner wollen öffentlich ihren Respekt zum Ausdruck bringen, „für das, was Sie, als oberster Anführer der kubanischen Revolution für die Würde Ihres Volkes und damit für ganz Lateinamerika erreicht haben.“ Der Sturz des Batista-Regimes durch die Kommunisten im Jahr 1958 sei ein „beispielhafter Sieg über Tyrannei, Korruption und Unterdrückung“ gewesen. Castro sei ein Beispiel für ihre Hoffnung, ein „gerechtes, unabhängiges Lateinamerika“ zu schaffen, heißt es in dem Brief.

Unter den Unterzeichnern ist der Name „Arturo Sosa, SJ“ vom Centro Gumilla in Caracas zu finden. Der jetzige Generalobere der Jesuiten war 1989 Leiter dieses Studienzentrums seines Ordens.

Nach der Machtübernahme unterdrückte Castros Regime die katholische Kirche, verstaatlichte katholische Schulen, zensurierte alle Veröffentlichungen und zwang Priester zur Ausreise. Die vor der Revolution versprochenen freien Wahlen wurden abgesagt, die Kommunisten regierten alleine und unterdrückten alle kritischen Stimmen. Wer sich offen zu seinem Glauben bekannte, durfte nicht an der Universität studieren und konnte keine Laufbahn im öffentlichen Dienst einschlagen.


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