Schönborn: Botschaft von Fatima bleibt aktuell

14. Mai 2017 in Österreich


Kardinal in "Heute"-Kolumne: Situation heute ähnlich wie 1917 mit Kriegen, Flüchtenden, Hungersnöten und viel seelischer Not


Wien (kath.net/KAP) Für Kardinal Christoph Schönborn ist die Botschaft der Marienerscheinungen von Fatima in der Gegenwart genauso aktuell wie vor 100 Jahren. "Wir sind wieder in einer ähnlichen Situation wie 1917. Kriege, Flüchtende, Hungersnöte. Und so viel seelische Not", zog der Wiener Erzbischof in der Tageszeitung "Heute" einen Vergleich. Die Gottesmutter habe damals Frieden versprochen, würden ihre Anweisungen befolgt. "Ihre ganz schlichte Bitte war: Betet!", rief Schönborn in Erinnerung.

In seiner Freitags-Kolumne erwähnte der Kardinal auch die Fatima-Seherkinder Francisco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920), die Papst Franziskus am Samstag in Fatima heiligsprechen wird. Sie seien "arme Hirtenkinder" gewesen, die mitten im Ersten Weltkrieg "etwas, das ihr Leben völlig verändert" erlebt hätten, schrieb Schönborn. Gemeinsam mit einem dritten Kind, Lucia, hätten sie Maria gesehen, die zu ihnen gesprochen und ihnen drei Geheimnisse über die Zukunft der Welt und der Kirche anvertraut habe. Zudem habe sie die Kinder gebeten, den Rosenkranz für den Frieden in der Welt zu beten.

Papst Franziskus bricht am Freitagmittag ins portugiesische Fatima auf. Die Organisatoren rechnen mit bis zu einer Million Teilnehmern beim Höhepunkt seines Besuchs, der Heiligsprechung der Seherkinder am 100. Jahrestag der ersten Marienerscheinung am 13. Mai 1917. Zur Papstmesse werden rund 80 Kardinäle und Bischöfe erwartet, sowie rund 2.000 teilnehmende Priester und 40.000 Fußpilger aus Portugal und anderen Ländern. Rund 2.000 Journalisten aus der ganzen Welt berichten davon; die Messe wird auch im ORF (Samstag, 10.15 Uhr) live übertragen. Ein Treffen mit Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa, Begegnungen mit Kranken und ein Rosenkranz mit den Gläubigen sind weitere Höhepunkte der Reise, ehe der Papst am Samstagnachmittag wieder nach Rom zurückfliegt.

Mit der Heiligsprechungszeremonie am Samstag nimmt der Papst die Seherkinder Francesco und Jacinta Marto in das Verzeichnis jener Verstorbenen auf, die in allen katholischen Kirchen weltweit verehrt werden dürfen. Für die dritte Seherin, Lucia dos Santos (1907-2005), läuft derzeit noch das Seligsprechungsverfahren. Vereinzelt gab es Spekulationen, Franziskus könne auch sie am gleichen Termin selig- oder heiligsprechen. Ein solcher Schritt wäre jedoch ungewöhnlich.

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Archivfoto Kardinal Schönborn (c) Erzdiözese Wien


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