Muslime sehen sich (wieder einmal) als Opfer

9. Mai 2017 in Österreich


Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) verteidigt umstrittene Äußerung des österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen


Wien (kath.net)
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich hat die umstrittene Kopftuch-Meldung des österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen verteidigt und gemeint, dass dieser nichts Falsches gemacht habe. Bei einer Diskussion mit Schülern, die vom ORF ausgestrahlt wurde, meinte der Präsident, es werde noch der Tag kommen, wo man alle Frauen bitten müsse, "aus Solidarität ein Kopftuch zu tragen". Ein Sprecher der Glaubensgemeinschaft meinte am Montag in einer Presseaussendung: "Registrierende Stellen alarmieren eine steigende Islamophobie und Intoleranz in Europa und Fälle der Hasskriminalität gegenüber Muslime. Es wird umso dringender, dass Regierungsspitzen, wie der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen das Wort ergreifen und den fehlenden Schutz der kopftuchtragenden Frau thematisieren." Dann wird vom Sprecher auch die Behauptung in den Raum gesetzt, dass Muslime nicht als vollwertige Mitglieder der österreichischen Gesellschaft akzeptiert werden.

Zuletzt hatte der französische Philosoph Pascal Bruckner in einem Beitrag für die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) kritisch zum Vorwurf der Islamophobie geäußert, da dieser Kritik am Islam unmöglich mache und dies gefährlich, gerade für Muslime, sei. Bruckner kritisierte, dass mit einem "revisionistischen Taschenspielertrick" versucht werde, aus jedem Muslim wesensmässig ein Opfer zu machen, dessen Los jenem der Juden in den 1930er und 1940er Jahren entspreche.

Link zum Artikel der NZZ von Pascal Bruckner: „Imaginärer Rassismus - Der Vorwurf der Islamophobie macht Kritik am Islam unmöglich. Das ist gefährlich, gerade für Muslime.“

Bundespräsident Van der Bellen: Es ´wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen ein Kopftuch zu tragen. ALLE!´



© 2017 www.kath.net