Gegen Antisemitismus: Flüchtlinge sollen KZ-Gedenkstätten besuchen

24. April 2017 in Deutschland


Zentralrat der Juden fordert gezielteres Vorgehen gegen den Antisemitismus muslimischer Flüchtlinge.


Berlin (kath.net) Zum wiederholten Male warnte der Vorsitzende des Zentralrates der Juden, dass gezielter gegen antisemitische Tendenzen bei Flüchtlingen vorgegangen werden sollte. Josef Schuster wies im Interview mit der „Welt am Sonntag“ darauf hin, dass viele Flüchtlinge aus Staaten kämen, in denen Judenhass und Israelfeindlichkeit verbreitet seien. Er könne verstehen, „dass man solche Zerrbilder, die man jahrzehntelang vorgehalten bekam, nicht einfach an der Grenze zu Deutschland vergessen kann“.

Schuster bezeichnete es als wichtig, dass in Integrationskursen neben der Vermittlung von Werten wie der Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann auch antisemitische Einstellungen thematisiert werden. Und „vielleicht ließe es sich einrichten, dass Kursteilnehmer eine KZ-Gedenkstätte oder ein jüdisches Museum besuchen“.

Außerdem wertete es Schuster als richtig, dass die Bundesregierung inzwischen die Zahl der Zuwanderer begrenze. Integration sei nicht „innerhalb von zwei Jahren“ leistbar.

Foto Josef Schuster (c) Zentralrat der Juden/Andreas Kneitz


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