Russland verbietet die Zeugen Jehovas

21. April 2017 in Aktuelles


„Focus“: „Die Zeugen Jehovas stehen mit der Entscheidung auf einer Stufe mit der Terrormiliz Islamischer Staat.“


Moskau (kath.net) Die Zeugen Jehovas wurden vom Obersten Gericht Russlands als extremistische Organisation eingestuft und verboten. Das berichtete das Nachrichtenmagazin „Focus“ und kommentiert: „Die Zeugen Jehovas stehen mit der Entscheidung auf einer Stufe mit der Terrormiliz Islamischer Staat.“ Vor allem die Zeitschrift „Der Wachtturm“ wurde als extremistisch eingestuft, außerdem wurde es als Verstoß gegen die Menschenrechte gewertet, dass die Zeugen Jehovas ihren Mitgliedern Bluttransfusionen verbieten. Sämtliche Besitztümer der Organisation werden beschlagnahmt, ihr Hauptquartier in Russland sowie alle 395 russischen Standorte werden geschlossen. Die Entscheidung des Gerichtes geht auf einen Antrag des russischen Justizministeriums zurück. Die Religionsgemeinschaft hat in Russland etwa 175.000 Mitglieder.

Hintergrund:
Zeugen Jehovas sind eine Abspaltung aus dem Christentum, die Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Sie lehnen die christliche Gottesvorstellung der Dreifaltigkeit ab. Entsprechend interpretieren sie die Person Jesu Christi nur als von Gott erschaffenes Geschöpf, ihrer Vorstellung nach erstand er nach seinem Sühnetod am „Pfahl“ (nicht dem „Kreuz“) nicht leiblich, sondern nur in einem geistigen, also nichtmateriellen Leib. Auch lehnen sie die Zusammenarbeit mit ökumenischen Organisationen völlig ab.


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