Panik bei Karfreitagsliturgie in Essen: Zwei Leichtverletzte - UPDATE

15. April 2017 in Deutschland


Massiver Polizeieinsatz, als bei katholischer Karfreitagsliturgie ein sich verdächtig verhaltender Mann eine Massenpanik auslöste – Festnahme eines 33-Jährigen - UPDATE: Strafanzeige gegen den Verdächtigen


Essen (kath.net) „Während eines Gottesdienstes, bei dem wohl fast 500 Personen in der Kirche waren, ist ein Mann in die Kirche gekommen, hat sich sehr verdächtig verhalten, hat irgendwelche Sachen erzählt. Daraufhin ist es zu einer Panik innerhalb der Gläubigen gekommen, die dann möglichst schnell aus dem Kirchengebäude herauswollten, dabei sind eine Frau und ein etwa sechsjähriger Junge verletzt worden.“ So schildert der Essener Polizeisprecher Peter Elke gemäß Videoaufzeichnung der „Bild“ die Vorfälle während des Karfreitagsgottesdienstes im Essener Stadtteil Vogelheim (Nordrhein-Westfalen). Es handelte sich um die Karfreitagsliturgie der kroatischen Gemeinde in der katholischen Kirche St. Thomas Morus. Nach Angabe des Polizeisprechers habe man nach Eingehen des Notrufes „standartmäßig“ mit starkem Polizeieinsatz reagiert.

Die „Rheinische Post“ berichtete, dass der fremde Mann „nach Angaben einiger Kirchenbesucher“ „durch die Reihen“ gelaufen war, dabei verängstigte er offenbar einige Besucher. „Nach einem Knallgeräusch kam es zu einer Panik, bei der hunderte Menschen zu den Ausgängen drängten“, so die Darstellung der „Rheinischen Post“.

Die „Bild“ zitierte einen Augenzeugen: „Zur Mitte der Messe kam ein arabisch aussehender Mann herein, der sich seltsam verhielt. Er lief die Bänke entlang.“ Als der Priester mit den Ministranten das Kreuz durch den Mittelgang tragen wollte, sei der Mann nach vorn zur erste Bankreihe gegangen. „Eine weitere Zeugin schildert: ‚Ich saß mit meinen Kindern und meinem Mann nur einen halben Meter von ihm entfernt. Er schaute uns mit einem irrem Blick starr an und kratzte an den Holzbänken.‘ Aus Sorge hätten bereits da immer mehr Menschen die Kirche verlassen.

Dann ertönte ein lauter Knall, daraufhin entstand Panik. Ein anderer Zeuge berichtete der „Bild“: „Ich glaube nicht, dass es ein Schuss war. Ich nehme eher an, dass das Kreuz auf den Boden gefallen war.“

Einige Gottesdienstbesucher überwältigten den Mann und hielten ihn fest, bis die durch Notruf alarmierte Polizei eintraf. Die Polizei durchsuchte den 33-Jährigen und nahm ihn fest, er wurde dann auf der Wache verhört, so die „Bild“. Offenbar besteht der Verdacht, dass der „33-jährige Essener“ psychisch erkrankt ist.

Die „Bild“ notierte ausdrücklich : „Doch der Pfarrer blieb standhaft, blieb bis zum Schluss in der Kirche.“

Nach Darstellung der "Westfälischen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) waren "die meisten der 500 Gläubigen" "angsterfüllt zum Ausgang" gestürmt, dabei seien "zwei Frauen im Alter von 56 und 18 Jahren leicht verletzt" worden. Einige der ältenen Gottesdienstbesucher waren zwar "äußerlich unverletzt", ihnen war die Aufregung aber offenbar zuviel geworden. Draußen vor der Kirche mussten sie "von andern gestützt werden, einige begeben sich wegen Kreislaufproblemen später in notärztliche Behandlung". Nach Angaben der WAZ habe die Polizei bestätigt, dass der Verdächtige "ausweislich seines Namens arabische Wurzeln" habe.

UPDATE
Das Onlineportal "Der Westen" berichtete, dass der Verdächtige inzwischen wieder freigelassen sei, dies habe die Polizei Essen bestätigt gegenüber dem zur Funkegruppe gehörenden Onlineportal bestätigt. Der Mann sei wohl psychisch krank, schilderte "Der Westen" weiter, nun sehe er einer Anzeige wegen Störung des Gottesdienstes entgegen. Vorgesehen war auch, dass die Polizei am Samstagabend in Vogelheim mehr Präsenz zeigen werde als sonst üblich.

Der Essener Polizeisprecher Peter Elke äußert sich zu den Vorgängen:

Polizeisprecher Peter Elke zu der Panik bei der Karfreitags-Messe in #Essen. pic.twitter.com/XkRCIxw2uY

— BILD Ruhrgebiet (@BILD_Ruhrgebiet) 14. April 2017


Symbolbild Polizei


Foto oben (c) kath.net


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