Manila: Kardinal wäscht Angehörigen von Hingerichteten Füße

9. April 2017 in Chronik


Die außergerichtlichen Hinrichtungen sind Teil der von Polizisten betriebenen regelrechten Hetzjagd auf mutmaßliche Kriminelle und Süchtige.


Rom-Manila (kath.net/ KAP)
Der Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Antonio Tagle, will bei der Gründonnerstagsmesse in seiner Kathedrale Drogenabhängigen, Polizisten und Angehörigen von Hingerichteten die Füße waschen. Unter den zwölf für den Ritus Ausgewählten sind laut Angaben der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR auch Angehörige von Todesopfern, die im Rahmen der radikalen staatlichen Anti-Drogen-Kampagne auf den Philippinen außergerichtlich hingerichtet wurden.

Die außergerichtlichen Hinrichtungen sind Teil der von Polizisten betriebenen regelrechten Hetzjagd auf mutmaßliche Kriminelle und Süchtige. Philippinische Kirchenvertreter kritisierten wiederholt das rigorose Vorgehen der Regierung unter Rodrigo Duterte, das sich über die Regeln der Rechtsstaatlichkeit hinwegsetzt. Die Österreichische Bischofskonferenz hatte sich im Rahmen ihrer Frühjahrsvollversammlung dieser Kritik angeschlossen.

Die Bischöfe des Inselstaats weisen weiters die Pläne der Regierung zurück, die Todesstrafe wiedereinzuführen und das Alter der Strafmündigkeit auf neun Jahre abzusenken. Die Philippinen sind neben Osttimor das einzige Land in Asien mit einer katholischen Bevölkerungsmehrheit.

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