Irak: Friedensmarsch in der Ninive-Ebene in der Karwoche

8. April 2017 in Chronik


Initiative wird auch vom chaldäisch-katholischen Patriarchat unterstützt - Marsch ab 9. April soll Hoffnung auf eine Wiederbesiedlung der Städte und Dörfer in der Ninive-Ebene aufrechterhalten und Prozess der Aussöhnung auf den Weg bringen.


Erbil-Wien (kath.net/ KAP)
In der Karwoche findet in der irakischen Ninive-Ebene ein Friedensmarsch statt, der die Teilnehmenden über 140 Kilometer von Erbil nach Karakosch führt; eine von jenen Städten, die im Sommer 2014 nach der Eroberung durch die IS-Terroristen von ihren christlichen Bewohnern verlassen werden musste. Zu der Initiative, die vom chaldäisch-katholischen Patriarchat unterstützt wird, werden auch Teilnehmende aus dem Ausland erwartet. Am 9. April soll es in Erbil nach der Palmsonntagsliturgie losgehen. Der Weg führt durch Städte und Dörfer in der Ninive-Ebene, die einst von Christen bewohnt wurden, wie die Stiftung "Pro Oriente" am Donnerstag berichtete.

Auch nach dem Abzug der Terroristen erwecken viele Orte in der Ninive-Ebene noch den Eindruck von Geisterstädten; viele christliche Flüchtlinge hegen Zweifel über die Möglichkeit einer Rückkehr. Der Friedensmarsch soll deshalb die Hoffnung auf eine mögliche Wiederbesiedlung der Städte und Dörfer aufrechterhalten und einen Prozess der Aussöhnung auf den Weg bringen, der über die Ninive-Ebene hinaus auch Mosul erfassen soll.

Der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako wird am Gründonnerstag zu der Gruppe stoßen und im Rahmen eines Gottesdienstes mit der traditionellen Fußwaschung von christlichen Flüchtlingen, Mitgliedern der Gruppe und vier Muslimen genau diese Botschaft an seine Landsleute senden.

Die Autonomie der Ninive-Ebene ist das Hauptziel der christlichen Parteien und Bewegungen, die sich Anfang März in Kirkuk zu einem Rat der Einheit zusammengeschlossen haben. Am 3. April besuchte eine Delegation des Rates das Parlament der Autonomen Region Kurdistan in Erbil und wurden dort vom stellvertretenden Parlamentspräsidenten Jaafar Emniki empfangen. Im Rahmen des Gesprächs überreichten die Vertreter der christlichen Parteien ein Memorandum mit den gemeinsamen Forderungen, vor allem im Hinblick auf die Autonomie der Ninive-Ebene.

Emniki bestätigte die Bereitschaft des kurdischen Parlaments, in zuständigen Kommissionen und parlamentarischen Gremien über eine solche Autonomie zu beraten. Die christlichen Parteien betrachten die Autonomie als Voraussetzung für den Wiederaufbau und für die Rückkehr der christlichen Flüchtlinge.

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