Dies ist die selige Nacht

15. April 2017 in Spirituelles


"Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg" (Exsultet) - Gedanken des Hl. Hesychius zum Osterfest


Rom (kath.net)
Der Himmel glänzt, wenn er vom Chor der Sterne erhellt wird, und das All glänzt noch mehr, wenn sich der Morgenstern erhebt. Diese Nacht jedoch erstrahlt nun weniger durch den Glanz der Gestirne, sondern aufgrund ihres Jubels über den Sieg unseres Gottes und Erlösers. „Habt Mut“, so sagt er, „ich habe die Welt besiegt“ (vgl. Joh 16,33). Nach diesem Sieg Gottes über den unsichtbaren Feind können auch wir sicherlich den Sieg über die Dämonen davontragen. Halten wir uns also an das Kreuz unseres Heiles, um die Erstlinge der Gnadengaben Jesu zu pflücken. Feiern wir diese heilige Nacht mit geheiligten Lichtern; lassen wir eine göttliche Musik aufsteigen und singen wir einen himmlischen Hymnus. Die „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,20), unser Herr Jesus Christus, hat diesen Tag für die ganze Erde hell gemacht. Er ist durch das Kreuz aufgestiegen und hat die Gläubigen erlöst [...]

Unsere Versammlung, meine Brüder, ist eine Siegesfeier, eine Siegesfeier nämlich für den König des Weltalls, des Sohnes Gottes. Heute wurde der Teufel durch den Gekreuzigten vernichtet und die ganze Menschheit ist durch den Auferstandenen von Freude erfüllt [...] Dieser Tag jubelt auf: „Heute habe ich den König des Himmels gesehen, mit Licht gegürtet, wie er über Blitz und gleißendes Licht, über die Sonne und die Wasser, über die Wolken aufstieg“ [...] Zuerst verborgen im Schoß einer Frau, dann im Schoß der Erde, hat er zuerst die geheiligt, die gezeugt wurden, dann durch seine Auferstehung denen das Leben gegeben, die gestorben sind, denn „Kummer und Seufzen entfliehen“ (Jes 35,10) [...]

Heute wurde das Paradies durch den Auferstandenen geöffnet, heute wurde Adam das Leben zurückgegeben, Eva wurde getröstet, der Ruf wurde vernommen, das Königreich vorbereitet, der Mensch erlöst, Christus wird angebetet. Er hat unter seinen Füßen den Tod zertreten, diesen Tyrann zum Gefangenen gemacht, den Ort der Toten entvölkert. Er ist als Sieger wie ein König in die Himmel gestiegen, herrlich wie ein Herrscher [...], und hat zu seinem Vater gesprochen: „Siehe, o Gott, ich und die Kinder, die du mir geschenkt hast“ (vgl. Hebr 2,13). Ehre sei Ihm, jetzt und von Ewigkeit zu Ewigkeit.


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