Italien will Kulturerbeschutz für Cölestin-Ritus und Trüffelsuche

30. März 2017 in Weltkirche


Die Aufwertung des "Ritus der Vergebung" und der Trüffel-Initiativen sollen Landwirtschaft, Gastronomie und Pilgertourismus in den Erdbebenregionen unterstützen


Rom (kath.net/KAP) Italien will einen von Papst Cölestin V. eingeführten religiösen Ritus und die Trüffel-Kultur als UNESCO-Welterbe anerkennen lassen. Beide Initiativen sollen laut Medienberichten (Montag) die Erdbebenregionen im Apennin unterstützen.

Die von den jüngsten Erschütterungen stark getroffene Gemeinde Norcia schlug als immaterielles Kulturerbe die Trüffelsuche mit Hunden und die Trüffel-Kultur vor, die in den Erdbebengebieten stark verbreitet ist. Dies könne die regionale Landwirtschaft imd Gastronomie fördern. Ebenso wurde der im mittelitalienischen L'Aquila gefeierte Ritus "Perdonanza Celestiana" empfohlen, der auf Cölestin V. (Juli 1294 - Dezember 1294) zurückgeht.

Über die Aufnahme des bereits zum dritten Mal vorgeschlagenen religiösen Ritus soll 2018 entschieden werden; im Jahr darauf über die italienische Trüffel-Kultur, die es bisher ebenfalls nicht auf die UNESCO-Welterbe-Liste schaffte. Ob dies der italienischen "Pizza" gelingt, soll sich diesen Herbst entscheiden.

L'Aquila begeht jährlich am 28. und 29. August den Ritus der Vergebung. Er erinnert daran, das Papst Cölestin V. dort am 29. August 1294 in der Basilika von Collemaggio die Bulle der Vergebung unterzeichnete. Gemäß dem Erlass wird allen, die die Kirche am 28. und 29. August betreten, ein vollständiger Ablass gewährt. Die Öffnung der Heiligen Pforte am 28. August wird von einer historischen Prozession begleitet. Dazu gibt es ein einwöchiges kulturelles Rahmenprogramm.

Mittelitalien war am 24. August und am 30. Oktober 2016 sowie am 18. Jänner 2017 durch schwere Erdbeben erschüttert worden. Bei dem Beben im August starben 300 Menschen; die Ortschaft Amatrice wurde komplett zerstört. Das Epizentrum des zweiten Bebens mit einer Stärke von 6,5 lag in der Nähe von Norcia.

2009 waren in L'Aquila durch ein schweres Erdbeben mehr als 300 Menschen getötet worden; fast 70.000 wurden obdachlos.

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