Hoffnung durch den Trost der Schrift

22. März 2017 in Aktuelles


Franziskus: die Hoffung aus dem Gott der Geduld und des Trostes, als der sich der Vater Jesu Christi in der Schrift offenbart. 23. und 24. März: „24 Stunden für den Herrn“. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu tun und (die Gemeinde) aufzubauen. Und alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht“ (Röm 15,1-2.4-5).

Generalaudienz am Mittwoch der dritten Woche der Fastenzeit. In seiner Katechese setzte Papst Franziskus seine Betrachtungen zur christlichen Hoffnung fort und beschäftigte sich mit dem Thema: „Eine in der Schrift gegründete Hoffnung“.

Der Papst richtete seinen Blick auf die Haltungen der Geduld und des Trostes. „Was haben sie mit der Hoffnung zu tun?“, fragte sich Franziskus. Geduld meine Beharrlichkeit, die Kraft, etwas zu tragen, Treue auch in Schwierigkeiten. Der Trost sei die Gnade, welche uns in Zeiten der Not und Enttäuschung die Gegenwart und das Mitleiden Gottes erkennen lasse.

Der Apostel Paulus weise darauf hin, dass uns die Heilige Schrift Geduld und Trost lehre. Zugleich aber offenbare sie uns den Herrn selbst als „Gott der Geduld und des Trostes“ (Röm 15,5). Die Gnade der Geduld und des Trostes, die Gott uns schenke, sollten wir unserem Nächsten weitergeben. Dann nähmen die sogenannten „Starken“ Teil an der Schwäche der Bedürftigen und beschenken sich gegenseitig.

Wer in seinem Leben die treue Liebe Gottes uns seinen Trost erfahre, sei imstande und habe die Pflicht, den schwächsten Brüdern und Schwestern nahe zu sein und sich ihrer Gebrechlichkeit anzunehmen. Dies sei möglich, wenn man einfach zum „Kanal“ werde, der die Gaben des Herrn weitergebe. So werde der Mensch konkret zum „Säer“ von Hoffnung. Das Wort Gottes nähre eine Hoffnung, die sich konkret in ein gemeinsames Teilen umsetze, „in den Dienst aneinander“.

Wichtig sei dabei, immer Christus ins Zentrum zu stellen, der wirklich unser „starker Bruder“ sei, der für jeden von uns sorge, der als guter Hirt uns auf seinen Schultern trage. Gott könne nicht genug für das Geschenk seines Wortes gedankt werden, das in der heiligen Schrift gegenwärtig werde. Dort offenbare sich der Vater Jesu Christi als der „Gott der Geduld und des Trostes: „So erschöpft sich christliche Hoffnung nicht in menschlichen Fähigkeiten, sondern Christus selbst ist ihre Erfüllung“.

Zum Schluss der Audienz lud der Papst alle Gemeinden ein, den 23. und 24 März mit Glauben zu leben, um das Sakrament der Beichte neu zu entdecken: „24 Stunden für den Herrn“. Franziskus sprach die Hoffnung aus, dass dieses Ereignis in vielen Kirchen erlebt werde, um in die freudige Erfahrung der Begegnung mit der Barmherzigkeit des Vaters zu kommen, der alle aufnehme und allen vergebe.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache. Vor einigen Tagen haben wir das Fest des heiligen Josefs gefeiert, der ein Beispiel an Hoffnung und Geduld ist. Wie viele Schwierigkeiten hat er im Vertrauen auf Gott gemeistert und so der Heiligen Familie den Trost der Verheißungen des Herrn vermittelt. Auf seine Fürsprache gewähre Gott auch euch das Geschenk der Solidarität und seinen Segen.


Papst Franziskus Generalaudienz 22.3.2017




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