Zukünftig Sicherheitspersonal und Kontrollen im Kölner Dom

13. Februar 2017 in Aktuelles


Dompropst Bachner: „Das Domkapitel behält sich im Einzelfall vor, an den Eingängen des Doms unangekündigte Sicht- und Taschenkontrollen durchzuführen“. Wer sich verweigere, „der kommt nicht rein. Ganz einfach.“


Köln (kath.net) Das Sicherheitskonzept des Kölner Doms wird ab 1. März merklich verschärft. Dies gab Dompropst Gerd Bachner am Samstag bei einer Pressekonferenz bekannt. „Wir müssen mehr tun, um die Sicherheit zu gewährleisten“, sagt Gerd Bachner, allerdings müsse man dabei auch das „Augenmaߓ behalten. Das berichtete die „Kölnische Rundschau“. Verboten ist es ab 1. März, den Dom mit großen Koffern, Reisetaschen und Wanderrucksäcken zu betreten. Feste Maße werden dafür allerdings nicht angegeben, auch wird es keine Sicherheitsschleuse geben. Außerdem wird künftig zusätzlich zu den Domschweizern ein Sicherheitsdienst eingesetzt. Dessen Mitarbeiter werden keine Warnwesten tragen, ebensowenig werden sie die Kleidung der Domschweizer übernehmen, so die „Kölnische Rundschau“. Das Sicherheitspersonal müsse nicht katholisch sein, man wünsche aber Zugehörigkeit zu einer der christlichen Konfessionen

Nach Angaben des Kölner „Express“ erläuterte der Dompropst: „Das Domkapitel behält sich im Einzelfall vor, an den Eingängen des Doms unangekündigte Sicht- und Taschenkontrollen durchzuführen“. Wer sich verweigere, „der kommt nicht rein. Ganz einfach.“ Die Sicherheitskräfte werden „erkennbar sein und sich mit den Besucherströmen bewegen, aber auch schlechter einsehbare Bereiche kontrollieren“. Man baue auf die Unvorhersehbarkeit“ der Kontrollen. Ähnlich wie im Flugzeug bleibe kleines Handgepäck erlaubt. Weil es auch um die Fluchtwege gehe, werde zukünftig auch das Mitbringen eigener Sitzgelegenheiten (etwa Klappstühle) verboten sein. Das „Kölner Domradio“ zitierte Bachner auch mit dem Satz: „Das Meiste haben wir nicht in der Öffentlichkeit bekanntgegeben, damit wir nicht zu viel Aufmerksamkeit weltweit auf den Dom lenken.“

Bei der Pressekonferenz ebenfalls anwesend war der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies, er betonte nach Angaben des „Kölnische Rundschau“ die „herausragende Bedeutung des Doms als Identifikationsobjekt“. „Deshalb ist die Sicherheit im Dom auch für uns als Polizei sehr wichtig. Wir müssen die Bedrohungslage durch extremistischen Terror beachten. Der Dom braucht besonderen Schutz!“ Man stehe mit dem Domkapitel in ständigem Dialog über die Maßnahmen. Die „Rundschau“ hatte ihren Bericht mit folgenden Worten begonnen: „Wieder blinde Übereinstimmung. Wie bei den Pressekonferenzen vor Silvester folgt Jürgen Mathies mit zufriedenem Gesicht den Ausführungen neben sich. Dieses Mal ist es nicht die Oberbürgermeisterin, die das Sicherheitskonzept erklärt, sondern der Dompropst.“

Der weltbekannte Kölner Dom wird jährlich von Millionen von Menschen besucht (täglich bis zu 20.000 Besucher), er zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. 1996 war der Kölner Dom zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden.

Archivfoto Kölner Dom


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