Judit: der Mut einer Frau schenkt dem Volk Hoffnung

25. Jänner 2017 in Aktuelles


Franziskus: eine prophetische Frau zeigt uns den Weg des Vertrauens, des Wartens, des Gebets und des Gehorsams. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Hört mich an, ihr Vorsteher der Einwohner von Betulia! Es war nicht recht, was ihr heute vor dem Volk gesagt habt. (...) Ihr wollt den Herrn, den Allmächtigen, auf die Probe stellen und kommt doch ewig zu keiner Erkenntnis. (...)Nein, meine Brüder, reizt den Herrn, unseren Gott, nicht zum Zorn! Auch wenn er nicht gewillt ist, uns in diesen fünf Tagen Hilfe zu schaffen, so hat doch er zu bestimmen, zu welcher Zeit er uns helfen oder uns vor den Augen unserer Feinde vernichten will. (...) Darum wollen wir die Rettung von ihm erwarten und ihn um Hilfe anrufen. Er wird unser Flehen erhören, wenn es seinem Willen entspricht“ (Jdt 8,11.13.14-15.17).

Papst Franziskus setzte bei der Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“ seine Katechesenreihe zur christlichen Hoffnung fort.

Zu den großen Gestalten der Hoffnung im Alten Testament zähle Judit, so der Papst In der Stadt Betulia sei angesichts der Belagerung durch den assyrischen Feldherrn Holofernes jegliche Hoffnung auf Gottes rettendes Eingreifen geschwunden.

Als keiner mehr zu hoffen vermöge, trete Judit, eine Witwe, mit der Kraft und dem Blick eines Propheten auf. Mit der Sprache des Glaubens führe sie ihre Landsleute zu neuer Hoffnung.

Der Herr sei ein Gott des Heils. Er befreie und bringe Leben, aber in Gottes unergründlichem Plan könne Heil auch in Opfer und Leid geschehen: „Wir dürfen Gott keine Bedingungen stellen“. Denn ihm zu vertrauen heiße, seinem Plan zu folgen und dabei nichts zu verlangen, sondern anzunehmen, dass seine Hilfe und sein Heil durchaus anders sein könnten, als wir es uns vorstellten.

Es liege nicht an uns, dem Herrn vorzuschreiben, was wir brauchten, er wisse es besser als wir selbst. Judit zeige uns den Weg des Vertrauens, des Wartens, des Gebets und des Gehorsams: nicht einfach aufgeben und alles tun, was uns möglich ist, doch stets in Treue zum Willen des Herrn und in der Haltung des Glaubens, alles aus Gottes Hand anzunehmen, dessen Güte wir sicher sein dürfen.

So gebe eine Frau voller Glauben ihrem Volk, das in einer tödlichen Gefahr sei, neue Kraft und führe es auf die Wege der Hoffnung. Wenn man auf den Wegen der Hoffnung gehe, komme es im Vertrauen auf den Herrn zu Freude und österlichem Licht.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Mit Freude heiße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache willkommen. Judit, eine Frau voll Glauben und Mut, wird gepriesen als „von Gott mehr gesegnet als alle anderen Frauen“ (vgl. Jdt 13,18). Sie weist auf die selige Jungfrau Maria hin, die Mutter Christi und Mutter der Hoffnung. Von Maria wollen wir lernen, auf den Wegen der Hoffnung zu gehen und uns dem Herrn anzuvertrauen, der uns vom Dunkel in sein österliches Licht führt. Gott helfe und behüte euch allezeit.

Video der Generalaudienz



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