Katholische und russisch-orthodoxe Kirche wollen mehr Kooperation

17. Jänner 2017 in Weltkirche


Hochrangiges Bischofstreffen zum ersten Jahrestag der Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill angekündigt


Wien-Moskau (kath.net/KAP) Zum Jahrestag der ersten Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. (12. Februar) ist ein Treffen zwischen hochrangigen römisch-katholischen und russisch-orthodoxen Bischöfen vorgesehen. Dies teilte der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), am Wochenende mit, wie die Stiftung "Pro Oriente" am Montag berichtete. Hilarion hatte vergangene Woche in Paris am 5. Europäischen Katholisch-Orthodoxen Forum teilgenommen. Unter Leitung des Budapester Erzbischofs Kardinal Peter Erdö und des Metropoliten Gennadios vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel befassten sich 30 Delegierte aus mehr als 20 Ländern mit den Themen Radikalisierung, Jihadismus, Terrorismus und Gewalt/Gewaltlosigkeit.

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill habe den Beziehungen zwischen russisch-orthodoxer und römisch-katholischer Kirche neuen Auftrieb gegeben, betonte Hilarion nach seiner Rückkehr aus Paris. In allen Bereichen, in denen es "möglich und nützlich" ist, werde die Zusammenarbeit zwischen dem kirchlichen Rom und dem kirchlichen Moskau intensiviert werden.

Auch beim Katholisch-Orthodoxen Forum hatte Metropolit Hilarion die Bedeutung des Treffens zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill am 12. Februar 2016 in Havanna hervorgehoben. In der Zusammenarbeit zwischen katholischer und orthodoxer Kirche sei damit "eine neue Seite" aufgeschlagen worden.

Zugleich erinnerte der Metropolit daran, dass 2016 mit der Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung "Synodalität und Primat im ersten Jahrtausend: Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis im Dienst an der Einheit der Kirche" bei der 14. Vollversammlung der internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen orthodoxer und katholischer Kirche ein "beachtlicher Erfolg" erzielt worden sei.

Der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats unterstrich, dass Papst Franziskus und Patriarch Kyrill in Havanna "mit einer Stimme" gesprochen hätten. Diese Stimme sei gehört worden. Es gehe um eine "konsolidierte Antwort" auf die Herausforderungen des heutigen Lebens, "einschließlich der Verfolgung der Christen im Nahen Osten, der Säkularisierung der westlichen Gesellschaft, der Verletzung der Rechte der Gläubigen, der Krise der Familie und anderer traditioneller Werte und der Unterminierung der Moralität im privaten und im öffentlichen Leben".

Metropolit Hilarion machte noch keine Angaben, wann und wo das ökumenische Bischofstreffen zum ersten Jahrestag der Begegnung von Havanna stattfinden wird.


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