Ägypten: Besorgnis nach Mordattacken auf koptische Bürger

18. Jänner 2017 in Weltkirche


Unter den koptischen Christen verstärkt sich das Gefühl der Unsicherheit, das sich nach dem Anschlag auf die Peter-und-Paul-Kirche am 11. Dezember ausgebreitet hatte.


Rom-Kairo (kath.net/KAP) Mehrere Mordattacken auf koptische Bürger haben in Ägypten Unruhe und Besorgnis unter der koptischen Bevölkerung ausgelöst, berichtet die katholische Nachrichtenagentur "AsiaNews". Die jüngste Bluttat ereignete sich am 13. Jänner: Der koptische Chirurg Bassam S. Zaki wurde in seiner Wohnung in der Provinzhauptstadt Asiut ermordet aufgefunden. Der Täter hatte den Arzt mit einem Messer niedergestochen.

Am 5. Jänner waren koptische Eheleute - Gamal Sami Girgis und Nadia Amin Girgis - in ihrer Wohnung in Menufia (Heimatprovinz der Präsidenten Anwar Sadat und Hosni Mubarak) erstochen aufgefunden worden. Der oder die Täter hatten das Ehepaar im Schlaf ermordet. Die Sicherheitsbehörden verhafteten mehrere Verdächtige. Es wurde aber nichts über mögliche Motive bekannt gegeben.

Am 3. Jänner wurde der koptische Lebensmittelhändler Yousef Lamei in Alexandrien auf offener Straße am hellichten Tag von einem Islamisten niedergestochen und getötet. Vor den erschrockenen Passanten hatte sich der Täter mit dem Schrei "Allahu akbar" auf den Lebensmittelhändler gestürzt und ihn ermordet. Nach seiner Verhaftung schrie der Täter: "Ich habe ihm immer wieder gesagt, er soll keinen Alkohol verkaufen, aber er wollte mich nicht hören".

Die Mordfälle haben bei den koptischen Christen das Gefühl der Unsicherheit verstärkt, das sich nach dem Anschlag auf die Peter-und-Paul-Kirche neben der koptischen Markuskathedrale in Kairo am 11. Dezember des Vorjahrs ausgebreitet hatte.

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