'Und da soll ich mäkeln?'

13. Jänner 2017 in Kommentar


„Die Art von Lobpreis, die ich auf der #MEHR erlebt habe, ist nicht meine Art, so what? Sie ist mir tausendmal lieber als das müde, trübe Singen in unseren Gemeinden.“ Gastkommentar von Gabriele Kuby


München (kath.net) Gerade habe ich in der heiligen Messe die Lesung aus dem Hebräerbrief gehört: „Schwestern und Brüder! Beherzigt, was der Heilige Geist sagt: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht... Denn an Christus haben wir nur Anteil, wenn wir bis zum Ende an der Zuversicht festhalten, die wir am Anfang hatten“ Hebr 3,7-14). Meine Zuversicht wurde MEHR in Augsburg. Ich habe mich anstecken lassen von denen, die Gott alles zutrauen, die ihm sogar zutrauen, dass er Europa rettet. Sie trauen es ihm zu, weil sie durch ihren Gebetseinsatz rund um die Uhr erleben, dass Gott Wunder wirkt. Und da soll ich mäkeln mit all den vielen Vorsitzenden der Glaubenskongregation, die ganz genau wissen, wie man fromm ist, bloß nicht zu charismatisch, der Heilige Geist könnte ja wirksam werden! Die Art von Lobpreis, die ich auf der MEHR erlebt habe, ist nicht meine Art, so what? Sie ist mir tausendmal lieber als das müde, trübe Singen in unseren Gemeinden.

Was wir Christen brauchen, ist Lebendigkeit, Selbsterkenntnis, Umkehr, Kampfgeist, und ab und zu Ekstase. Gott ist nämlich ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. König David, der Krieger, der Demütige, der Gottesfürchtige „hüpfte und tanzte“ vor der Bundeslade und wurde dafür von Sauls Tochter, die nur zusah, „in ihrem Herzen verachtet“ (1 Chr 15,29).

Die Frage für jeden sollte sein: Wo ist mein Kampfplatz? Wo braucht der Herr mich als Held? Der erste Kampfplatz bin ich selber, und dafür brauche ich alle Hilfe, alle Gnade, die mir durch meine Kirche zufließt. Praktizieren wir das, was wir in unserer eigenen Denomination als wahr erkennen, mit Radikalität. Öffnen wir uns dem Heiligen Geist, dass er die Mauern im eigenen Herzen einreißen kann. Wir werden dann kein Problem haben, diejenigen als Brüder und Schwestern anzunehmen, in denen das gleiche Feuer brennt, und uns gemeinsam in den Dienst des Herrn stellen.

Archivfoto: Gabriele Kuby


Lobpreis auf der #MEHR2017 - ´Wir lieben Deinen Namen und wir hör´n nicht auf zu singen´ - Über 8.000 Menschen beten singend (Amateuraufnahme)


Foto oben (c) Gabriele Kuby


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