Genn: Christen sollen keine Angst vor einer Islamisierung haben

5. Jänner 2017 in Weltkirche


Münsteraner Bischof kritisiert, dass es auch in den Kirchengemeinden des Bistums Münster Tendenzen der Angst vor Überfremdung und ein Misstrauen gegenüber Flüchtlingen gäbe.


Münster (kath.net)
Felix Genn, der Bischof von Münster, hat sich bei einer Predigt zu Silvester gegen "eine Politik mit der Angst" ausgesprochen und gemeint, dass Christen keine Angst vor einer Islamisierung haben sollten.

Wörtlich sagte Genn: "Die Angst geht doch um, nicht so sehr die Angst, dass auch der Krieg bei uns ausbricht, wohl aber die Angst vor Terror und Gewalt in unserem Land und in unseren Straßen. Die Angst treibt Menschen in Misstrauen gegenüber Fremden, die in unser Land gekommen sind, eine Angst, gepaart mit Sorge, dass das von uns mühsam Angesparte und Erworbene zerstört werden könnte, dass viel zu viel Rücksicht genommen wird auf solche, die zunächst einmal zum Bruttosozialprodukt nichts beigetragen haben, aber davon zehren dürfen."

In der Predigt in der Lamberti-Kirche in Münster erklärte Genn dann weiter, dass Christen immer Friedensstifter gewesen seien.

Genn kritisierte dann, dass auch in den Kirchengemeinden des Bistums Münster es Tendenzen der Angst vor Überfremdung und ein Misstrauen gegenüber Flüchtlingen gäbe. "Trotz des großen Engagements unzähliger Frauen und Männer, die in unseren Gemeinden als Ehrenamtliche sich auf vielfältige Weise um die Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden kümmern, gibt es ebenso starke Tendenzen – auch in unseren Gemeinden –, geprägt von der Angst vor Überfremdung, vor allem durch den Islam. Manche sehen schon in der Stadt Münster eine Zukunft, in der die Lamberti-Kirche zur Moschee umgewandelt ist", meinte Genn wörtlich.

Archivfoto Bischof Genn (c) Bistum Münster


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