Christen feierten erstes Weihnachtsfest seit der Befreiung vom IS

28. Dezember 2016 in Aktuelles


An dem Gottesdienst nahmen auch irakische und US-Soldaten teil.


Bartella (kath.net/ idea)
Rund 300 orientalische Christen haben zum ersten Mal seit der Befreiung von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) im irakischen Bartella einen Weihnachtsgottesdienst gefeiert. Der IS hatte die Stadt in der Ninive-Ebene östlich von Mossul im August 2014 überfallen und besetzt. Ein Großteil der 25.000 zumeist christlichen Einwohner war damals geflohen und lebt nun in der kurdischen Region um Arbil. Ende Oktober war die Stadt im Zuge der Mossul-Offensive befreit worden. Sie ist zu großen Teilen zerstört und aktuell noch unbewohnbar. Für den Gottesdienst in der assyrisch-orthodoxen Kirche „Mar Schimoni“, der auf Aramäisch und Arabisch gehalten wurde, waren die Christen in Bussen in ihre frühere Heimatstadt gebracht worden.

Auch irakische und US-Soldaten nahmen teil. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP war er für die ehemaligen Bewohner von großer symbolischer Bedeutung. „Wir fühlen uns, als hätten wir unser Leben wieder“, sagte eine Frau. Einer der anwesenden Priester, Yaqub Saadi, betonte, die Christen wollten durch die Messe ein Zeichen setzen, „dass wir in diesem Land bleiben werden und dass hier unsere Wurzeln sind“. Die Zahl der ehemals 1,5 Millionen Christen (2003) im Irak ist auf rund 300.000 gesunken. Rund 95 Prozent der 29 Millionen Einwohner sind Muslime; davon 65 Prozent Schiiten und 35 Prozent Sunniten.


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